Es ist ein üblicher Weg der Radikalisierung für einen überraschenden Werdegang, der am Montag, den 8. November von Le Parisien enthüllt wurde. Die Tageszeitung berichtet, dass ein 17-jähriger Teenager mit einer vielversprechenden Zukunft im vergangenen Juli von der DGSI (Generaldirektion für innere Sicherheit) wegen “terroristischer krimineller Vereinigung” verhaftet wurde. Der begabte junge Mann aus privilegierten Verhältnissen wurde von radikalen Islamisten so stark beeinflusst, dass er nach Syrien ausreisen wollte.
Der Teenager konvertierte zum Islam, als er 13 Jahre alt war. Ein Schritt, der laut Le Parisien das Symptom eines Bruchs mit seinen Eltern sein könnte. Aber auch der Einfluss eines algerischen Studenten, der ihm Nachhilfe erteilt hat. Den Ermittlern zufolge entfaltete er eine ” ausgeprägte ” religiöse Einstellung und setzte seine Radikalisierung im Internet sowie durch den Kontakt mit einem 18-jährigen Mädchen fort, das am Ostersonntag 2021 verhaftet wurde, als es einen Anschlag auf eine Kirche plante.
Der aufgeweckte junge Mann erklärte den Ermittlern, er wolle nach Pakistan oder Afghanistan reisen, um sich dschihadistischen Gruppen anzuschließen. Er wollte seine Talente nutzen, um ihnen zu dienen. “Ich hätte getan, was sie mir gesagt hätten. Die Finanzen der Gruppe verwalten, versuchen, Geld zu bekommen, eventuell Kryptowährungen verwalten”. Er hätte dann erwogen, nach Syrien zu gehen und sich der “Ausländerbrigade” anzuschließen, die der Al-Qaida nahesteht. “Am liebsten würde ich inshallah kämpfen”, schrieb er an einen seiner Kontakte. Unter den von den Ermittlern entdeckten Gegenständen: eine Ausreisegenehmigung und mehr als 4.000 Euro in bar, berichtet Le Parisien. Am Tag seiner Verhaftung war der junge Mann gerade an der École supérieure de commerce de Paris angenommen worden.