Eklat im deutschen Profifußball: Wer ist Bakery Jatta (21) wirklich?

2014: lm Oktober erschien ein Artikel über Bakary Daffeh mit diesem Foto. Zu dem Zeitpunkt spielte er für Brikama United in Gambia Foto: Facebook

Der Kontrollverlust der Deutschen Bundesregierung, im Zusammenhang mit dem Asylstatus der jeweiligen Migranten, scheint bis in den deutschen Profifußball hineinzureichen. Recherchen von Sport Bild kolportieren den Verdacht, dass HSV-Profi Bakery Jatta (21) unter falscher Identität in der Bundesliga spielt.Jatta soll bei seiner Einreise nach Deutschland im Jahre 2015, seinen Namen und auch sein Geburtsdatum geändert haben. Sport Bild stützt diese Vermutung auf durchgeführte Recherchen, die Vergangenheit Jattas betreffend. So sollen sich die Indizien massiv gehäuft haben, dass Bakery Jatta in Wahrheit Bakary Daffeh heißt. Auch soll er nicht am 6. Juni 1998, sondern am 6. November 1995 geboren sein. Wenn dem so ist, dann wäre Jatta also rund zweieinhalb Jähre älter. Damit wäre er bei seiner Einreise nach Deutschland bereits volljährig gewesen – was das Asylverfahren erschwert hätte. Denn nach §58 Abs. 1a Aufenthaltsgesetz: „Alleinreisende minderjährige Flüchtlinge erhalten in der Regel eine Duldung und dürfen im Land bleiben“. Jatta ist im Sommer 2015 in der Nähe von Bremen aufgenommen worden. Vermeintlich war er da 17 Jahre alt – mit 18 Jahren unterschrieb er beim HSV seinen ersten Profivertrag.Nach Informationen von Sport Bild habe Jatta, anders als er mehrmals behauptete, in seiner Heimat schon bei mehreren Vereinen gespielt. 2014 soll er in U20 Nationalmannschaft Gambias aufgelaufen sein. Ehemalige Trainer bestätigen, dass Jatta damals unter anderer Identität bei ihnen spielte. Sport Bild schickte einem seiner Ex-Trainer im Senegal, Ibou Diarra, ein Foto von Bakery Jatta im HSV-Trikot mit der Frage, ob es sich dabei um Bakary Daffeh handeln würde: „Das ist er”, beschied Diarra. Die selbe Antwort erhielt Sport Bild auch von Trainer Mustapha Manneh, der Jatta in der U20 Gambias trainierte. Manneh sagte: „Ja, ich trainierte ihn in der Nachwuchsmannschaft. Ich bin mir sicher, dass er für mich 2014 ein entscheidendes Tor geschossen hat. Jetzt spielt er in Deutschland.“Indes hat Sport Bild auch dem HSV mit der Angelegenheit konfrontiert. Auf zehn Fragen, die Vergangenheit Jattas betreffend, antwortete Vorstandsboss Bernd Hoffmann (56): „Wir haben Bakery Jattas gültigen Reisepass inklusive Aufenthaltsgenehmigung vorliegen. Bakery hat sich seit seiner Ankunft bei uns als tadelloser Sportsmann und als verlässlicher Mitspieler gezeigt. Er hat sich schnell in unsere Mannschaft und in unseren Club integriert. Wir schätzen ihn als Spieler und Menschen.“ Weitere Fragen an den Verein und auch den Berater Jattas wurden abgelehnt.

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