Etwas mehr als ein Jahr nach seiner Enthauptung in Conflans-Sainte-Honorine (Yvelines) ist der Name von Samuel Paty noch immer in aller Munde. Und offensichtlich ist die Botschaft bei einigen Menschen nicht angekommen. Wie Actu17 berichtet, wurde ein Gymnasiast in Gewahrsam genommen, nachdem sich ein Lehrer aus Les Ulis (Essonne) über Morddrohungen beschwert hatte.
Der Lehrer hatte tatsächlich von Videos erfahren, die in dem bei Jugendlichen sehr beliebten sozialen Netzwerk Snapchat gepostet wurden und in denen er im Unterricht zu sehen war. Unseren polizeilichen Quellen zufolge wurden die Videos durch Texte ergänzt, in denen Terrorismus befürwortet wurde, und vor allem durch eine auffordernde Botschaft: “Möge ihm das Gleiche widerfahren wie Samuel Paty.” Besorgniserregend genug, um eine Ermittlung einzuleiten und den fraglichen Jugendlichen zu verhaften.
Der junge Mann wurde schließlich am Dienstag, dem 19. Oktober, verhaftet und in Polizeigewahrsam genommen, als er sich darauf vorbereitete, mit seinen Eltern in den Urlaub zu fahren und “nach Marokko zu fliegen”. Vor den Ermittlern gab er die Vorwürfe zu, tat aber so, als sei er… ein Witz, mit dem er “seine Freunde zum Lachen bringen” wollte. Trotz der Schwere der Tat wurde der junge Teenager nur zu der Auflage verurteilt, einen Sensibilisierungskurs über die Gefahren der digitalen Technologie und der sozialen Netzwerke zu besuchen, berichtet Actu17. Er wurde freigelassen.
Es sei darauf hingewiesen, dass die ” Rechtfertigung des Terrorismus und die unmittelbare Anstiftung zum Terrorismus” als Straftaten gelten. Für Taten, die über das Internet begangen werden, beträgt das Strafmaß sieben Jahre Freiheitsentzug und eine Geldstrafe von 100.000 Euro. Bei schriftlichen oder mündlichen Morddrohungen drohen dem Täter drei Jahre Haft und eine Geldstrafe von 45 000 Euro.