Zahlungsverkehr lahmgelegt: Kein Geld für Raiffeisen-Kunden

Die Russland-Sanktionen werden sich wohl als Bumerang erweisen. Der SWIFT-Ausschlussvon Russland ließ bereits die Aktien etlicher Banken in den Keller rasseln. So auch die Papiere der Raiffeisenbank International. Gestern kam es bei Raiffeisen zusätzlich noch zu massiven Ausfällen im Zahlungsverkehr. Kunden konnte ihre gewohnten Bankgeschäfte und Zahlungen nicht durchführen.

Gestern herrschte bei vielen Raiffeisen-Kunden kurzerhand Panik: Sie waren nicht mehr in der Lage Abhebungen, Bankomatzahlungen oder Überweisungen zu tätigen. Alltägliche Bankgeschäfte konnten nicht durchgeführt werden. Laut Medienberichten soll dies an manchen Orten zu chaotischen Zuständen geführt haben. An Tankstellen oder in Restaurants merkten die Zahlungswilligen das Problem erst beim Begleichen der Rechnung. Sie konnten nicht bezahlen. Auch das E-Banking funktionierte nicht. Laut Raiffeisenbank gebe es eine ganz einfache Erklärung dafür: länger andauernde Wartungsarbeiten seien für die Ausfälle verantwortlich gewesen.

Das dies nur der Beginn weitreichender Probleme sein könnte, will wohl niemand so direkt ansprechen. Man fürchtet vermutlich einen möglichen Ansturm auf die Banken. Kunden könnten ihr gesamtes Geld beheben wollen. Sollte das Geld nicht verfügbar sein, würde das zu chaotischen Zuständen führen. Das muss natürlich um jeden Preis vermieden werden. Nicht nur Raiffeisenbank, sondern auch andere österreichische Banken machen seit langem Geschäfte in Osteuropa. Auch in Deutschland und der Schweiz dürften Raiffeisen-Kunden gestern betroffen gewesen sein.

Die Raiffeisenbank International (RBI) ist massiv von der Ukraine-Krise betroffen. Ihre Aktie verlor bereits 55 Prozent zum Vormonat. Die RBI ist in Osteuropa, nämlich in Russland, in der Ukraine und in Weißrussland, gut vertreten. So habe die RBI alleine in den beiden Großmärkten Russland und der Ukraine den Großteil ihrer Gewinne erzielt. Es wäre ein enormer Schaden würden diese Finanzmärkte wegfallen. Laut Medienberichten könne man bei Raiffeisen International mit dem Risiko umgehen. Auch andere österreichische Banken würden seit langem in diesen Regionen Geschäfte machen. So verlieren auch die Aktien der BAWAG und der Erste Group weiter an Wert.

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