Schulvorfall in Bern löst besorgte Reaktionen aus: Allahu-Akbar-Schüler umzingeln Lehrerin

Roland Zumbuehl – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=93617795

In einer Schule im Berner Westen kam es zu einem ernsten Vorfall, bei dem Schülerinnen und Schüler eine Lehrkraft umzingelten und religiöse Sprüche riefen. Schulleiter Sebastian Teuscher und die Schulbehörden nehmen den Vorfall ernst und haben bereits Maßnahmen ergriffen.

Ein besorgniserregender Vorfall ereignete sich an einer Schule in Berns Westen, der die Schulgemeinschaft und Eltern aufschreckte. Mehrere Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse haben sich am 13. Dezember in der Pause gegen eine Lehrperson der Pausenaufsicht gewandt. Laut einem Brief von Schulleiter Sebastian Teuscher an die Eltern der drei betroffenen Klassen bildeten die Kinder einen Mob, stellten sich der Lehrkraft in den Weg, umkreisten sie und riefen religiöse Sprüche wie “Allahu Akbar”.

Schulleiter Teuscher beschreibt die Situation als „schockierend“ und „nicht tolerierbar“. Er betont, dass solche Vorfälle ernst genommen werden müssen, was auch Teil des pädagogischen Umgangs mit der Situation sei. Die Schule hat bereits Maßnahmen ergriffen, darunter die getrennte Pausenaufsicht für die beteiligten Klassen und disziplinarische Maßnahmen gegen die Schülerinnen und Schüler.

Der Vorfall wird im Kontext des Konzepts der “neuen Autorität” gesehen, das in immer mehr Berner Schulen Anwendung findet. Dieses Konzept basiert auf Präsenz, Transparenz und Beziehung. Teuscher betont, dass es zu früh für eine Wiedergutmachung sei und dass die Kinder zuerst deutlich spüren müssen, dass sie Grenzen überschritten haben.

Der Vorfall wirft auch Fragen hinsichtlich des Einflusses von religiösen Parolen aus dem Elternhaus auf. Teuscher interpretiert diese jedoch eher als kindliche Provokation. Viele Eltern der beteiligten Schüler haben bereits reagiert und das Verhalten ihrer Kinder nicht gebilligt.

Andreas Heuer, Präsident der zuständigen Schulkommission, sieht den Vorfall nicht als dramatisch für die Situation an den Schulen in Berns Westen. Er betont, dass Gewaltvorfälle selten seien und die Schulen die Probleme bewältigen könnten. Heuer sieht auch positive Aspekte: Trotz hoher Migrationsanteile und Armut finden fast alle Schüler eine Lehrstelle oder Anschlusslösung.

Die Schulbehörden bemühen sich, ein ausgeglichenes Bild der Situation zu vermitteln und betonen, dass die Schulen im Schulkreis Bethlehem nicht mit Problemvierteln in anderen Ländern vergleichbar seien.

https://haolam.de/artikel/Europa/58531/Schulvorfall-in-Bern-lst-besorgte-Reaktionen-aus-Konflikt-mit-religisen-Parolen.html