Polizeiaktion gegen Schülerin wegen AfD-Video: Mutter und Tochter melden sich (Video)

Das Polizei-Übergriff-Opfer Loretta bezieht Stellung | Bild: Screenshot X

Mittlerweile hat sich die Mutter der betroffenen Schülerin via „BILD“ zum Fall geäußert:

Die 41-jährige Annett B., von Beruf Bürokauffrau, wurde im Homeoffice von der Polizei angerufen und darüber informiert, dass es wegen ihrer Tochter Loretta (16) einen Einsatz im Richard-Wossidlo-Gymnasium in Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern) gegeben habe.

Auslöser war – wie bereits auf „UME“ berichtet – ein Pro-AfD-Video mit den Schlümpfen. Loretta hatte das Video über Social Media geteilt, woraufhin der Schulleiter die Polizei alarmierte. Drei Beamte führten dann die Schülerin aus dem Chemie-Unterricht ab.

Die Mutter gab sich zwar als AfD-Wählerin aus, legt aber Werte auf Meinungsfreiheit:

Ich kannte das Video. Und wir wussten auch, dass sie das postet. – Wir wählen AfD, aber akzeptieren auch andere Ansichten.

In diesem Sinne hätten die Eltern auch ihre Tochter erzogen: Dass nämlich …

..„jeder seine Meinung haben darf und man das akzeptiert.

“Mobbing”

Den Vorfall an der Schule bewertet die geschockte Mutter als Mobbing.

Denn…

…„spätestens nachdem klar war, dass Loretta nichts Strafbares gemacht hat, hätte die Polizei wieder gehen müssen.“

… so die Mutter.

Die Entschuldigung von Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (50, SPD) im Landtag, der Schülerin wären doch keine Handschellen angelegt worden, empfindet die Mutter als zynisch.

„Sie fühlte sich von den Polizei-Beamten umzingelt, und ihr war die ganze Zeit nicht wohl. Ich verstehe den Schulleiter nicht. Er ist doch selbst Vater. Hat er nie darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn sein Kind zur Polizei geholt wird und er davon nichts weiß? Von einem Pädagogen hätte ich mehr Empathie erwartet.“

Die Schülerin wurde im Atrium der Schule neben dort sitzenden anderen Schülern von der Polizei abgeführt. „Sie hat sich in Grund und Boden geschämt.“

Hass-Botschaften über Social Media

Und zwar in diesem Tenor:

Bei uns ist kein Platz für Nazis.

Mittlerweil hat sich das Blatt aber ins Gegenteil verkehrt. Denn sowohl der Schulleiter und die Schule erhielten einen Shitstorm:

Erinnert an die DDR

Wenn es den Kindern an den Kragen geht, noch dazu wegen so einer Lappalie, wird eine rote Linie überschritten.“ (Mutter Anette B.)

Auch Historiker, Bürgerrechtler und Politiker ziehen weitere Parallelen:

Ältere dürfte der Vorfall an ihre Schulzeit in der DDR erinnern, als pazifistische Aufnäher oder eine Plastiktüte aus dem Westen bereits zur Einvernahme führten. Der Anlass, eine E-Mail über ein Video, rechtfertigt ein solches Vorgehen in keiner Weise, da Minderjährige dadurch nachhaltig verstört werden können. Der Vorfall zeigt auch, wohin der staatlich geförderte Trend führen kann, seine Mitmenschen bei allen möglichen Stellen zu denunzieren.“ (Der Historik Dr. Hubertus Knabe)

Und Lothar Rochau (72), Bürgerrechtler und in der DDR inhaftierter Jugend-Diakon aus Halle (Saale) meinte:

Jugendliche haben das Recht unsere Gesellschaft zu provozieren, um den Wert des Grundgesetzes schätzen und verteidigen zu lernen. Ich finde, eine Demokratie muss auch gegensätzliche Ansichten aushalten und sich auch unbequemen Diskussionen stellen.

“Du Scheiß Deutsche!”

Auch Loretta melldete sich zu Wort:

Polizeiaktion gegen Schülerin wegen AfD-Video: Mutter und Tochter melden sich (Video) – UNSER MITTELEUROPA (unser-mitteleuropa.com)