Jeder siebte Arbeitsplatz in Gefahr: Deutsche Mittelständler überlegen Geschäftsauflösung

Eine Befragung unter Mittelständlern zeigt, wie fragil die heimische Wirtschaft ist.
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Eigentlich müssten alle Alarmglocken läuten, denn eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft ergab, dass mehr als jedes vierte mittelständische Unternehmen (26 Prozent) darüber nachdenkt, das eigene Geschäft aufzugeben. Mehr als jeder fünfte Unternehmer (22 Prozent) überlegt eine Verlagerung ins Ausland.

Sechs von zehn Arbeitsplätzen in KMU

Dabei ist der Mittelstand das Rückgrat von Deutschlands Wirtschaft. Mehr als 99 Prozent aller Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland sind Klein- und Mittelbetriebe (KMU), sie stellen 58 Prozent aller Arbeitsplätze, bilden vier von fünf Lehrlingen aus und erwirtschaften dabei mehr als jeden zweiten Euro Nettowertschöpfung.

Wenn von den 3,5 Millionen KMU in der Bundesrepublik jedes vierte eine Geschäftsaufgabe in Betracht zieht, dann stehen 15 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten vor ernsthaften Zukunftssorgen.

Bürokratie, Steuern und Rechtsunsicherheit

Hauptgrund für diese tristen Aussichten ist laut Umfrage das Gefühl, durch zu viel Bürokratie gehemmt zu werden. Jeder dritte Befragte beklagte die oft überzogenen Vorschriften. Mehr als jeder vierte sieht sich angesichts der hohen Steuern und Abgaben zu den Überlegungen für eine Geschäftsaufgabe veranlasst. Fast ebenso viele werden durch den Fachkräftemangel zu den düsteren Auswegen gezwungen.

Für Unternehmer sind Rechtssicherheit und Planbarkeit entscheidende Faktoren, um tätig sein zu können. Und genau da hapert es, denn nur 36 Prozent lobten die politische Stabilität, nur unwesentlich mehr (40 Prozent) bewerteten die Infrastruktur als positiv.

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