Ibiza-Gate: Wusste Sebastian Kurz schon länger von den Strache-Videos?

Die Ermittlungen rund um das illegal aufgenommene Ibiza-Video von Österreichs ehemaligem Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) laufen weiterhin auf Hochtouren. Laut einem Bericht von oe24.at wird derzeit auch der Frage nachgegangen, ob der österreichische Geheimdienst, das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) eine Rolle gespielt haben könnten.„Die Spuren, die von Ibiza-Gate in Richtung BVT führen, müssen ernsthaft untersucht werden“, fordert Liste-JETZT-Gründer Peter Pilz gegenüber oe24.at. Dokumente aus dem BVT-Verfahren deuten jetzt auf eine „heiße Spur“, so Pilz. So gebe es unter anderem einen SMS-Verkehr zwischen dem ehemaligen BVT-Spionagechef und ÖVP-Bundesgeschäftsführer Axel Melchior. „Hast Du wieder mal Zeit? Es gibt neue Filme!“, soll der ehemalige Spionagechef am 5. Mai 2015 an Melchior, damals stellvertretender Kabinettschef von Sebastian Kurz im Außenministerium, geschrieben haben. Fraglich ist, um welche Filme es konkret geht. Ungefähr zur selben Zeit soll ein in den Ibiza-Skandal involvierter Wiener Anwalt bereits versucht haben, angeblich belastende Strache-Videos an Parteien zu verkaufen.„Diese Spur führt direkt ins Kabinett von Sebastian Kurz“, sagt Peter Pilz zur Tageszeitung Österreich. „Es nützt ihm nichts, dass er im U-Ausschuss totalen Gedächtnisausfall hatte. Wir werden seine Erinnerungs­route wieder öffnen.“ Auch Strache selbst kündigte am Freitagmorgen bei Facebook an, demnächst an die Öffentlichkeit gehen zu wollen, um die bislang bekannten Hintergründe des illegal aufgenommenen Videos bekanntzugeben. Ob er dann auch eine möglicherweise vorhandene Spur zu Sebastian Kurz vorweisen wird, ist nicht bekannt.

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