Frankreich und die ethnische Wahl

Der Bevölkerungsaustausch macht sich bei unseren Nachbarn längst an den Wahlurnen bemerkbar. Linke Denkfabriken erkannten schon vor über 10 Jahren das Potential der migrantischen Stimmen. Heute profitiert davon vor allem das linke Lager, aber auch der liberalprogressive Macron durfte sich der muslimischen Wähler sicher sein.

Das „Observatorium für Immigration und Demographie“ veröffentlichte im Dezember 2022, also gut ein halbes Jahr nach der französischen Präsidentschaftswahl, einen Artikel unter dem Titel: „Mélenchon und die Migrantenwahl: der Triumph von Terra Nova?“ Damals schockierte im ersten Wahldurchgang das starke Ergebnis des linken Kandidaten Jean-Luc Mélenchon, dessen Strategie auf einer gezielten Ansprache der migrantischen Minderheit beruht. Damit schaffte er es mit etwa 22 Prozent knapp hinter Marine Le Pen vom rechten Rassemblement National auf den dritten Platz. Den Grundstein für seinen relativen Erfolg hatte eine Denkfabrik namens Terra Nova gelegt.

Neue Wählerschichten

In einer Denkschrift aus dem Jahr 2011 beschrieb das sozialdemokratisch ausgerichtete Institut die zunehmende Entfremdung der klassischen Arbeiterschicht von der Sozialistischen Partei Frankreichs. Stattdessen empfahl Terra Nova eine neue „Wählerkoalition“ aufzubauen, die das „Frankreich von morgen“ gestalten solle: akademisch gebildete, junge und urbane Wähler. Und vor allem „Minderheiten aus typisch migrantischen Vierteln“. Denn unter ihnen besteht laut dem Soziologen Vincent Tiberj die eindeutige Präferenz für linke Positionen: 80 bis 90 Prozent verorten sich selbst im linken Spektrum. Besonders auffällig sind Migranten afroarabischer Herkunft und unter der zweiten Generation verstärkt sich die Tendenz nach links sogar noch.

Demographie und Wahlergebnisse

Die zunehmende Einwanderung seit Mitte der 90er und die höhere Fortpflanzungsrate der Ersetzungsmigranten spielt eine große Rolle. Zwischen 1998 und 2018 stieg die Zahl der Kinder, die mindestens ein fremdes Elternteil haben um 63,6 Prozent und um 43 Prozent wenn beide Elternteile Migranten sind. Währenddessen sank die Zahl der Geburten mit zwei französischen Eltern um 13,7 Prozent. Die Folgen davon sind auch in Großbritannien zu sehen: 64 Prozent der Schwarzen und ethnischen Minderheiten votierten 2019 für die Arbeiterpartei, was doppelt so viel ist, wie das Gesamtergebnis von 32 Prozent. Entsprechend stimmten weniger als die Hälfte von ihnen (20 Prozent) für die konservative Partei (43,6 Prozent gesamt).

Linke Politik zieht Einwanderer nach

Dass Migranten linke Parteien wählen, ist direkte Folge aus den Wahlversprechen, mehr Einwanderung zuzulassen und den kulturellen Eigenheiten der Neubürger Zugeständnisse zu machen. Kern davon ist die „zentrale Strategie“, die vermittels einer Wertedebatte die unterschiedlichen sozioökonomischen und kulturellen Werte der neuen Wählerschicht zusammenführt und so eine neue nationale Identität schafft. Kurzum soll mit dem Gesellschaftsexperiment der Ersetzungsmigration und des Bevölkerungsaustauschs eine ganze Nation transformiert werden. Der Lohn dafür sind „500.000 bis 750.000 neue Wähler, die zwischen 2007 und 2012 eingebürgert werden und bei der nächsten Präsidentschaftswahl mitbestimmen können“, so Terra Nova im Jahr 2011.

Muslimische Wähler gegen rechts

Mehr als zehn Jahre später hat sich der Fokus von der Sozialistischen Partei hin zur „Union populaire“ unter Jean-Luc Mélenchon verschoben. Offensive Forderungen nach „Anerkennung aller Arbeiter ohne Aufenthaltstitel, automatischem Familiennachzug, Straflosigkeit von illegalem Aufenthalt und vereinfachtem Zugang zur französischen Staatsbürgerschaft“ finden sich im Programm der linken Parteienallianz. Laut Umfrageinstitut IFOP gaben 69 Prozent der muslimischen Wähler Mélenchon die Stimme im ersten Präsidentschaftswahlgang.

Je mehr Migrantenkinder, desto mehr Wähler für Mélenchon

Die Untersuchung der Wahlergebnisse in besonders stark überfremdeten Bezirken in Städten wie Paris und Marseille zeigt eine starke Korrelation. Anhand von Daten des Instituts INSEE / France Stratégie zeigt sich beispielhaft, dass der Anteil außereuropäischer Migranten zwischen 0 und 18 Jahren dem Wahlergebnis von Mélenchen entspricht. In Gournay-sur-Marne, wo 2017 lediglich 18 Prozent nichteuropäische Migrantenkinder lebten, bekam der Politiker keine 20 Prozent der Stimmen. In Rosny-sous-Bois, einem relativ mäßig überfremdeten Bezirk mit 46 Prozent Migrantenkinder, erhielt er 39 Prozent Stimmanteil und in Courneuve mit 75 Prozent nichteuropäischen Kindern zwischen 0 und 18 Jahren stieg der Stimmanteil auf 64 Prozent.

Wettlauf um Remigration

Die demographische Dynamik nicht nur innerhalb der französischen Bevölkerung wird es für kommende rechte Parteien und Politiker nicht einfacher machen. Jedoch kann nur von rechts eine echte Wende hin zur Beendigung der Masseneinwanderung und einer konsequenten Remigrationspolitik geschaffen werden. In drei Jahren steht die nächste Präsidentschaftswahl an. Während Muslime taktisch für ihre Interessen wählen, tun es europäische Völker noch zu selten. Im Wettlauf um Bevölkerungsaustausch und Remigration darf keine Zeit verloren werden.

Frankreich und die ethnische Wahl (heimatkurier.at)