Frankreich: Muslimische Migrantin und “gute Mutter” von sieben Kindern muss wegen der Beschneidung von drei ihrer Töchter nicht ins Gefängnis

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“Sie glaubt, sich wie eine gute dschibutische Mutter verhalten zu haben, und versteht nicht, warum man ihr den Alltag vermiest.”

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Geschworene und Richter entschieden: Das Gesetz hat Vorrang vor der Tradition. In Le Mans wurde eine Mutter zu fünf Jahren Zuchthaus auf Bewährung verurteilt, weil sie ihre drei ältesten Töchter während Reisen nach Dschibuti beschneiden ließ. Die Soziologin Isabelle Gillette-Faye, eine Spezialistin für weibliche Genitalverstümmelung, beleuchtet die Bedeutung dieses Prozesses.

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Isabelle Gillette-Faye, fand die Mutter “sehr glaubwürdig, weil sie sagt, dass sie verstanden hat, dass die Beschneidung gesetzlich verboten ist”. Die Soziologin hat eine andere Erklärung für die Denkweise der Angeklagten: “Ich glaube, dass sie weiterhin davon überzeugt ist, dass es eine religiöse Notwendigkeit ist (die Mutter ist muslimischen Glaubens, Anm. d. Red.) und dass sie nicht versteht, warum man sie daran hindert.” Es bleibt festzuhalten, dass die Mutter seit 2015 vier weitere Kinder bekommen hat. “Sie hat keines von ihnen angetastet, weder Mädchen noch Jungen. Sie scheint also das Verbot verstanden zu haben, aber nicht das Warum”, analysiert Isabelle Gillette-Faye.

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Die Schande ist umso bitterer für die Mutter, als sie nun unter Aufsicht stehen wird, um sie davon abzuhalten, ihre jüngeren Kinder erneut anzutasten, und ihren älteren Kindern wahrscheinlich eine sozialpädagogische Betreuung auferlegt wird.TV5 Monde

https://www.fdesouche.com/2022/04/09/cour-dassises-de-la-sarthe-une-migrante-djiboutienne-mere-de-sept-enfants-jugee-pour-lexcision-de-3-de-ses-filles/