Frankreich: Linke und Islamisten rufen zur Demo gegen die Abschiebung eines antisemitischen Imams auf

Der Imam Hassan Iquioussen, der offenbar nach Belgien geflohen ist, um einer Zwangsausweisung zu entgehen, kann in Frankreich auf einige (wenige) Unterstützer zählen. Während sich ein Teil der Linken im Namen ihrer Auffassung von Rechtsstaatlichkeit gegen eine solche Ausweisung ausgesprochen hat, ist dies auch bei einem Teil der Muslime in Frankreich der Fall. Davon zeugt die Organisation einer Demonstration zur Unterstützung von Hassan Iquioussen, trotz der belastenden Vergangenheit des Predigers.

Die Demonstration wird von der Vereinigung “Perspectives musulmanes” organisiert, die einerseits dazu aufruft, sich der Ausweisung des Predigers zu widersetzen, und andererseits gegen die “staatliche Islamophobie” zu demonstrieren. Der Termin ist für Samstag, den 3. September, um 15 Uhr auf dem Place de la République in Paris angesetzt.

Am 30. Juli hatte Perspectives musulmanes bereits auf die Ankündigung der Ausweisung des Imams reagiert. In einer Pressemitteilung verurteilte der Verein “eine Ausnahmemaßnahme, (…) die darauf abzielt, das muslimische Vereinswesen und seine kultischen oder politischen Ausdrucksformen zu zerschlagen”. Am 30. August, im Anschluss an die Entscheidung des Staatsrats, erklärte die Vereinigung außerdem, dass “über H. Iquioussen alle muslimischen Personen ins Visier genommen werden”.

Am Samstag wird Perspectives musulmanes auf dem Place de la République insbesondere auf die Unterstützung der linksradikalen Vereinigung “Ligne de Crêtes” zählen können, die sich selbst als “politisch korrekt, antirassistisch, antifaschistisch, spirituell, international, feministisch und entschieden gegen Antisemitismus und Islamophobie” beschreibt.

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