Frankreich: Eine islamistische Partei wird 100 Kandidaten für die Parlamentswahlen aufstellen

Von zehn auf hundert. Am Dienstag, den 10. Mai, kündigte eine kleine kommunitaristische muslimische politische Partei, die Union des Démocrates Musulmans de France (UDMF), an, bei den nächsten Parlamentswahlen hundert Kandidaten aufzustellen, wie Le Figaro berichtete. Die UDMF wurde 2012 von Nagib Azergui, einem Telekommunikationsingenieur, gegründet und hatte ein Dutzend Kandidaten für die Parlamentswahlen 2017 aufgestellt. Fünf Jahre später besteht das Ziel mit diesen hundert Kandidaturen, die sich hauptsächlich auf die Hochburgen der muslimischen Gemeinschaftswahlen konzentrieren (48 Kandidaten in der Region Île-de-France, 16 in Auvergne-Rhône-Alpes), darin, “die Bewegung dauerhaft zu machen”.

Auf ihrem Wahlkampfflugblatt kündigt die UDMF ihre Position an: Eine Frau ist mit einem Hijab, dem islamischen Schleier, abgebildet. Die Partei versteht sich als offen islamistisch und will den “Kampf gegen Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit” zu ihrer Priorität machen. Die Bewegung hatte auch Kandidaten für die Europawahlen 2019, die Kommunalwahlen 2020 und die Regionalwahlen 2021 aufgestellt. Die UDMF wird regelmäßig als Ableger der Muslimbruderschaft angeprangert, einer islamistischen Bewegung, die im Übrigen in zahlreichen muslimischen Ländern wie Ägypten und Syrien verboten ist. Nagib Azergui hatte angeprangert, dass das Innenministerium 2021 zwei Vereine, das Collectif contre l’Islamophobie en France (CCIF) und BarakaCity, die beide ebenfalls der Bruderschaft nahestehen, auflösen würde.

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