“Die dunkle Seite des Homo Digitalis” – Top-Psychologe Johannes Hepp enthüllt alarmierende Trends in Zeiten von Covid und Virtualisierung

Die Pandemie hat eine Revolution in unserem Leben ausgelöst – eine, die tiefe und oft verheerende Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit hat. Der renommierte Münchner Psychologe Johannes Hepp beleuchtet diese alarmierenden Entwicklungen in seinem neuen Buch und warnt vor 21 neu aufkommenden Neurosen im Zeitalter des Homo Digitalis.

Eine erschütternde Bewertung der Deutschen Psychotherapeuten-Vereinigung zeigt, dass die Nachfrage nach Psychotherapie für Kinder und Jugendliche im Jahr 2022 in Deutschland um 60 Prozent höher war als vor der Pandemie. Bei Erwachsenen verzeichnete man eine Steigerung von 40 Prozent. Ähnliche Muster sind auch in Österreich erkennbar, wo die Jugendpsychologie-Stationen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.

In seinem Buch analysiert Hepp die düsteren Facetten der zunehmenden Digitalisierung unseres Lebens und wie diese unseren Seelenzustand beeinflusst. “Die Pandemie hat uns in ein Massenexperiment geführt. Es hat sich gezeigt, dass die Virtualisierung des Lebens schädlich für unsere Psyche ist”, zitiert der Schweizer Tagesanzeiger den Psychologen.

Insbesondere für Kinder und Jugendliche sei der Verlust an persönlichen Kontakten und die Verlagerung von Erfahrungen in den digitalen Raum besonders schädlich. Im Gegensatz zu Erwachsenen haben sie keinen reichen Fundus an realen Erlebnissen, auf die sie zurückgreifen können.

Hepp erklärt weiter, dass “der Entzug von sozialen Interaktionen, der Verlust von Begegnungen und Berührungen, in der Medizin und Psychologie als Hospitalismus bezeichnet wird. Wenn Menschen in Krankenhäusern und Heimen vernachlässigt werden, können körperliche, emotionale und soziale Schäden entstehen. Mit der fortschreitenden Virtualisierung des Lebens nehmen echte Begegnungen und Berührungen zwangsläufig ab – und damit sind ähnliche negative Auswirkungen zu befürchten wie beim Hospitalismus.”

Aber das ist noch nicht alles. Hepp deckt in seinem Buch 21 neue Neurosen auf, die sich in der heutigen digitalen Gesellschaft entwickeln. Darunter sind zwanghaftes Porno-Konsumverhalten und Profilsucht. Der Psychologe berichtet: “In der Praxis kämpfe ich als Therapeut gegen Abhängigkeiten, Süchte, Kontrollzwänge, Ängste, verzerrte Körperbilder oder sexuelle Frustrationen.” All diese Störungen bezeichnet er als “Gegenwartsneurosen” – sie sind letztlich eine “Überkompensation” der psychischen Belastung durch die Digitalwirtschaft.

Hepps alarmierende Bewertung unterstreicht die Notwendigkeit einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den psychischen Folgen der Pandemie und der fortschreitenden Digitalisierung unseres Lebens. Es ist dringend erforderlich, präventive Maßnahmen und Therapien zu entwickeln, um diesen neuartigen Neurosen entgegenzuwirken und die seelische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu schützen. In Zeiten, in denen der Homo Sapiens mehr und mehr zum Homo Digitalis wird, ist die psychische Gesundheit wichtiger denn je.

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