Corona: Südtirol ist Risikogebiet

Das deutsche Robert-Koch-Institut hat Südtirol als Risikogebiet eingestuft. Damit stellt sich Südtirol in eine Reihe mit der Lombardei, Venetien und der chinesischen Stadt Wuhan. Südtirol ist ein Coronavirus-Risikogebiet. Zumindest wenn es nach dem deutschen Robert-Koch-Institut geht. Das renommierte Institut stufte Südtirol am Donnerstagabend als Risikogebiet ein, in der eine fortgesetzte Übertragung von Mensch zu Mensch vermutet werden kann. Rai Südtirol meldete am Freitagvormittag sogar, dass Südtirol eine „rote Zone“ sei.

Damit stellt das Koch-Institut Südtirol in eine Reihe mit der Provinz Ghom in Teheran, der südkorianischen Provinz Nord-Gyeongsang, der Emilia-Romagna, der Lombardei, der Stadt Vo in der Provinz Padua und der chinesischen Provinz Hubei, inklusive der Stadt Wuhan.

Das deutsche Bundesland Baden-Württemberg veröffentlichte allein am Donnerstag 19 Fälle von Corona-Positiven, die sich zuvor in Südtirol aufgehalten hatten. Viele von ihnen sollen in Wolkenstein gewesen sein. Zuletzt mussten 70 Potsdamer Schüler und 17 Betreuer nach einem Klassenausflug nach Südtirol in häusliche Isolation überstellt werden. Offiziell sind 32 Südtirol-Urlauber positiv auf Covid-19 getestet worden.

In Südtirol geht man unterdessen offiziell von nur zwei Corona-Fällen aus. Allerdings sind laut einer Tabelle der italienischen Zivilschutzbehörde bis zum 4. März nur 20 Menschen auf das Virus getestet worden. 125 Menschen befinden sich hierzulande in häuslicher Isolation (UT24 berichtete).

Laut dem Primar des Dienstes für Notfallmedizin, Mark Kaufmann, braucht es eine Kontrolle der Infektionsrate, da zehn Prozent der Infizierten am Ende intensivmedizinische Maßnahmen benötigen. In voller Breite würde dies das Gesundheitssystem überfordern. Es kann Kaufmann zufolge nur eine Anzahl von einigen hundert Patienten gleichzeitig versorgt werden.

Laut dem Präsidenten des Hoteliers-und Gastwirteverbands, Manfred Pinzger, sei die Einstufung des Koch-Institutes ein „Dolchstoß“ für den Südtiroler Tourismus. Bereits im Vorfeld hatte die Buchungsplattform „Booking.com“ Südtirol auf eine Ebene mit der Lombardei gestellt.

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