Corona-Sitzungsprotokoll aufgetaucht – spielt Kurz-Regierung gezielt mit der Angst?

Verschiedene Medien berichteten am Montag über ein brisantes Sitzungsprotokoll der „Taskforce Corona“. Bei einer Besprechung am 12. März soll auch Bundeskanzler Sebastian Kurz deutlich gemacht haben, dass man „die Vorsicht der Bevölkerung mit drastischen Aussagen“ verstärken soll (Zitat aus der Standard). Sollte sich diese Sitzung so zugetragen haben, spielt man in Österreich genauso gezielt mit der Angst der Menschen wie in Deutschland, von wo Ähnliches berichtet wurde. 

Wochenblick behandelte den Themenkreis bereits am 11. April in einem Podcast. Heute, am 27.4. ist es sogar in den etablierten Medien ein großes Skandalthema. Angeblich hatte die Bevölkerung aus Sicht der Regierung um den 12. März herum noch „zu wenig Angst“. Deshalb hätte sich Kurz dafür ausgesprochen zu dramatischeren Aussagen überzugehen. „Kurz habe bedauert, dass er noch keine wirkliche Sorge in der Bevölkerung spüre“, so derStandard. Diese Angst-Kommunikation wurde in der Folge dann auch verwendet. Am 30. März sagte Kurz den uns allen bekannten Satz: „Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der an Corona gestorben ist“.

Unbestätigten Gerüchten aus dem Umfeld der Taskforce zufolge fiel die Entscheidung zur Maskenpflicht – wider besseren Wissens – auch aus diesem Grund: Die Angst soll den Menschen allgegenwärtig vermittelt werden. Hierzu passt eine weitere, öffentlich getätigte Kanzler-Aussage vom 30. März: „Im Supermarkt werden wir das alle lernen und üben“, sagte er in Zusammenhang mit der Maskenpflicht.Laut Anfrage des ORF an das Bundeskanzleramt wurde die Echtheit des Protokolls bestritten. Seltsam: Gleichzeitig wurden die angeblichen Aussagen des Kanzlers relativiert.

Das Gesundheitsministerium möchte nun angeblich die Protokolle anonymisiert selbst veröffentlichen. Ob es sich dabei um den Originaltext oder nachträglich angefertigte Protokolle handeln wird, werden Presse und Wähler vermutlich nicht überprüfen können. Eine Sprecherin des Ministeriums äußerte, dass der Bundeskanzler nur „seine berechtigte Sorge zum Ausdruck gebracht habe“. Außerdem hätte man nur Gedankenaustausch betrieben und keine Strategien beschlossen. Laut ORF-Radio Ö1 hätten mehrere Sitzungsteilnehmer die Aussagen sinngemäß bestätigt.

In Deutschland tauchte um den 5. April herum ein internes Papier auf, welches der Regierung zu einer drastischen Krisenkommunikation riet. Weil die Menschen die angebliche Gefahr durch das Virus nicht ernst nehmen könnten, solle in der Kommunikation mit Urängsten gespielt werden wie jener, zu ersticken. Zudem solle man Kindern Angst machen und die Möglichkeit bleibender Langzeitschäden erwähnen. In Deutschland blieb Unklar, ob Kommunikationsexperten oder Mediziner an dem Papier beteiligt waren. Veröffentlicht wurden nur die Namen von „Ökonomen“.

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