200 Rumänen an COVID-19 erkrankt: Masseninfektion in Deutschlands größtem Schlachthof

Im größten deutschen Fleischverarbeitungsbetrieb, in Birkenfeld, haben sich jetzt 200 rumänische Arbeiter mit Corona infiziert. Wie eine mögliche Corona-Ausbreitung bei den 80.000 Erntehelfern vermieden werden soll, die zwischen April und Mai nach Deutschland gechartert werden, ist unklar. Ein Erntehelfer verstarb bereits an Covid-19. Arbeitskräfte aus Rumänien sind nicht nur in Österreich sondern auch in Deutschland unabkömmlich.

Die Corona-Masseninfektion trat, laut Auskunft des rumänischen Botschafters, im Unternehmen Müller in Birkenfeld/Baden Württemberg auf, dem größten Fleisch-Verarbeiter Deutschlands. 700 Angestellte, darunter 500 Rumänen sind dort tätig. In Summe waren 300 Mitarbeiter mit Corona infiziert, davon 200 Rumänen. In den meisten Fällen traten nur leichte Symptome auf, fünf Personen kamen ins Krankenhaus, zwei wurden bereits entlassen. Als die Infektionen bekannt wurden, reichte die rumänische Botschaft in Deutschland Beschwerde ein und forderte dringliche Maßnahmen bei den zuständigen Ministerien und Behörden ein.

Die im Schlachthaus beschäftigten Rumänen sind keine Saisonarbeiter – wie etwa die Erntehelfer – sondern fix über Sub-Firmen angestellt. Sie arbeiten unter schwierigen Bedingungen, zumeist mit nur geringen Abständen, nebeneinander.

Während der Flugverkehr für „normale Bürger“ völlig eingeschränkt wurde, vereinbarte Deutschland mit Rumänien den Transfer von 80.000 Saisonarbeitern vor allem aus Siebenbürgen und Moldawien. Sie werden speziell bei der Erdbeer- und Spargelernte eingesetzt und sollen im Zeitraum April/Mai, unter „strengen Bedingungen“ in gecharterten Maschinen nach Deutschland gebracht werden. Bei den bisherigen Abflügen am Flughafen Cluj-Napoca kam es in der Wartehalle immer wieder zu unhaltbaren Zuständen, über die Medien empört berichteten: die Saisonarbeiter versammelten sich dort chaotisch ohne „sozialen Abstand“, sie wussten nicht, von welchem Gate sie wohin fliegen sollten. Viele der Erntehelfer leben von dem in Deutschland verdienten Geld den Rest des Jahres über.

An den deutschen Flughäfen werden medizinische Checks gemacht, die Quarantäne absolvieren die Erntehelfer, „wirksam“, während der Arbeit. Berichten zufolge verstarb mittlerweile ein rumänischer Erntehelfer im April in Deutschland, bei dem man Covid-19 festgestellt hatte.

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