In der Nacht 2./3. Mai war das größte Universitätsklinikum Europas, die Berliner Charité, von einem massiven Stromausfall betroffen. Die Berliner Feuerwehr bestätigte, dass sowohl die Notaufnahme als auch das große Bettenhaus gegen 2 Uhr morgens einen kompletten Stromausfall erlitten.
Die Feuerwehr rückte mit zahlreichen Rettungswagen, Notärzten, einem organisatorischen Leiter Rettungsdienst und diversen Spezialfahrzeugen, unter anderem einem großen Stromerzeuger (Dieselaggregat), an. Insgesamt waren 46 Einsatzkräfte drei Stunden lang im Einsatz. Fünf Patienten wurden in andere Kliniken verlegt, während acht weitere intern in nicht betroffenen Klinikteilen untergebracht werden konnten. Die Rettungsstelle war laut Feuerwehr vorübergehend nicht erreichbar.
Die Ursache für den Stromausfall ist derzeit noch unklar. Die Charité teilte der Berliner Zeitung auf Anfrage mit, dass ein “Kurzschluss in einem Stromverteiler” der Auslöser gewesen sein soll. Die Charité verfügt zwar über Notstromaggregate, jedoch lag in diesem Fall ein Defekt vor, der seine Ursache in der internen technischen Infrastruktur hatte.
Diese Erklärung wirft Fragen auf, denn Sicherheitsmaßnahmen sollen gewährleisten, dass die Notstromversorgung nicht aufgrund eines technischen Defekts ausfallen kann. Ein Fachmann, der jahrelang in der Planungsstelle einer großen Universitätsklinik tätig war, äußert Zweifel an der Erklärung der Charité. Er betont, dass Kabel und Leitungen für die Sicherheitsstromversorgung getrennt von anderen Leitungen verlegt werden müssen und ein technischer Defekt als Ursache für den Stromausfall daher unwahrscheinlich sei.
Die Vorfälle in der Charité haben in den sozialen Medien zu Spekulationen geführt, ob es sich eventuell um einen Anschlag handeln könnte, oder ob die Versorgung in der bedeutendsten medizinischen Einrichtung Berlins so schlecht ist, dass selbst empfindliche Bereiche betroffen sind.