Anschlag auf Claudia Pechstein: Zwischen politischer Rede und persönlicher Sicherheit

Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=115492951

Die bekannte Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, die bereits bei acht Olympischen Winterspielen teilgenommen hat, wurde scheinbar zur Zielscheibe eines Anschlags.

So wurde das Fenster des Autos ihres Lebensgefährten zerstört. Pechstein selbst vermutet, dass dieser Vorfall im Zusammenhang mit ihrer Rede beim CDU-Konvent am vergangenen Wochenende steht.

Pechstein, die in Polizeiuniform beim CDU-Konvent eine Rede hielt, kritisierte dabei unter anderem, dass Tausende abgelehnte Asylbewerber in Deutschland nicht abgeschoben würden. Sie argumentierte, dass die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern mehr Sicherheit im Alltag bedeuten würde. Die Olympionikin erntete für ihre Rede sowohl Lob als auch Kritik. Darüber hinaus sprach sie sich gegen den Gebrauch von Gendersternchen und politisch korrekten Sprachregelungen aus und plädierte für traditionelle Familien und die Förderung des Breiten- und Schulsports.

Nachdem das Fenster des Autos ihres Lebensgefährten zerstört wurde, äußerte sich Pechstein gegenüber der “Bild”: “Ich kann mir vorstellen, dass das ein Anschlag auf mich war und dass er im Zusammenhang mit meinem Auftritt beim CDU-Konvent am vergangenen Wochenende steht.” Ihr Lebensgefährte erstattete am Mittwoch Anzeige bei der Berliner Polizei.

Trotz der derzeitigen Unklarheit über die Ursache der Zerstörung, ist Pechstein überzeugt, dass es sich um einen gezielten Anschlag handelt. “Es ist schockierend und befremdend, dass so etwas passiert. Hier hat jemand offenbar bewusst auf ein von mir genutztes Auto geschossen. Ich bin erschüttert und entsetzt,” so Pechstein. Nach Angaben der Ermittler ereignete sich der Vorfall auf dem Grundstück von Pechstein und ihrem Lebensgefährten und wird derzeit als “Sachbeschädigung am Kfz” behandelt.

Pechstein, die im Laufe ihrer Karriere acht Medaillen bei den Olympischen Winterspielen gewonnen hat und ihren ersten Erfolg bei den Olympischen Spielen in Albertville 1992 erzielte, hat bereits eine lange Geschichte im Sport. Sie teilt den Weltrekord für die meisten Teilnahmen an Olympischen Winterspielen mit dem japanischen Skispringer Noriaki Kasai.

Seit 2010 ist Pechstein mit Matthias Große liiert, dem Präsidenten der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft. Große hat eine entscheidende Rolle bei Pechsteins Rückkehr in den Sport nach ihrer zweijährigen Sperre wegen des Vorwurfs des Blutdopings im Jahr 2009 gespielt.

Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, wie stark politisches Engagement und persönliche Sicherheit miteinander verbunden sein können. Während die Ermittlungen noch im Gange sind, wirft dieser Fall ein Licht auf die zunehmende Polarisation in politischen Diskursen und deren mögliche Auswirkungen auf das persönliche Leben von Einzelpersonen.

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