Das Wort „Rechtsextrem“ wird in Österreich inflationär verwendet. Nun – man staune – auch in einem Flugblatt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, in dem Gender-Kritiker pauschal als „Rechtsextreme“ denunziert werden.
80 Prozent der Österreicher “rechtsextrem”
Geht es also nach einem Arbeitskreis für Gleichbehandlung in der Akademie der Wissenschaften, wären bis zu 80 Prozent der Österreicher rechtsextrem, denn so viele sind es, die das Gendern in der deutschen Sprache strikt ablehnen. Dieser Arbeitskreis warb mit einem Flugblatt für eine Veranstaltung zum Thema „Anti-Genderismus“ – und darin ist wörtlich zu lesen:
Anti-Genderismus gelte es, unter dem Dach einer feministischen Rechtsextremismus-Forschung zu betrachten.
“Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun”
Damit werde jedem, der beim Gendern nicht mitmacht, unterstellt, ein Rechtsextremer zu sein, sagte gestern, Montag, Kommunikationsforscher Stefan Weber gegenüber den Servus-TV-Nachrichten. Wörtlich meinte er:
Wenn ich das jetzt übersetzen darf, sodass das jeder versteht, heißt das nichts anderes, als das eine Person, die jetzt nicht sagt, Experten und Expertinnen, oder Kunden und Kundinnen, ein Rechtsextremer wäre.
Das habe mit Wissenschaft nichts zu tun, so Weber. Vielmehr sei das Ideologie. Die Akademie der Wissenschaften, von Servus TV mit Webers Aussage konfrontiert, erklärte den Inhalt des Flugblattes damit, dass es nicht um Kritik an jenen gehe, die gegen Gendersprache sind, sondern:
Bei Anti-Genderismus geht es viel allgemeiner und umfassender um eine Ideologie, die zumeist in rechten und religiös-fundamentalistischen Kreisen verbreitet und die Gleichstellung von Frauen und Minderheiten ablehnt.
Gendern beeinträchtigt Lesbarkeit
Kommunikationsforscher Weber konterte daraufhin, dass auch das Befürworten von Gendern häufig ideologische Dimensionen annehme. Nach der Auslegung der Akademie der Wissenschaften könne man auch dem Rat der deutschen Rechtschreibung Rechtsextremismus vorwerfen. Dieser habe nämlich am vergangenen Freitag entschieden, dass Genderstern und Co. weiterhin nicht ins amtliche Regelwerk der deutschen Sprache aufgenommen werden. Und zwar mit der Begründung, dass das Gendern die Verständlichkeit und Lesbarkeit beeinträchtigen würde.
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