Kinderarztpräsident Thomas Fischbach fordert nun eine Gebühr für die Behandlung von Kindern in der Notfallmedizin.
Seiner Auffassung nach würden Eltern die Notfalldienste überlasten.
Angebliche Bagatell-Fälle in Kindernotaufnahmen
In Zukunft sollen also Eltern für die Behandlung ihrer Kinder in der Notfallmedizin eine Gebühr bezahlen.
So berichtet die Zeit Online am 7. August. Auf diese Maßnahme würde der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach vehement drängen.
Seiner Ansicht nach kämen am Wochenende Eltern, die unter der Woche keine Zeit hätten, mit ihren Kindern auf Grund von Bagatellen in die Notaufnahme.
Fischbach kritisiert, dass die knappen Ressourcen in der Notfallmedizin viel zu häufig von Menschen genutzt würden, die diese gar nicht benötigen würden. Um dem einen Riegel vorzuschieben, fordert er von der Bundesregierung die Einführung einer Kostenbeteiligung für die Behandlung in der Notfallmedizin.
Die Frage, ob Eltern tatsächlich kein anderes „Freizeitvergnügen“ an Wochenenden hätten, als mit ihren Kindern in der Notfallambulanz „auf zu schlagen“, könnte hierbei wohl nicht ganz zu Unrecht gestellt werden.
Abwägung auf „echten Notfall“ für Kostenersatz
Sollte ein echter Notfall vorliegen, würden die Eltern das zuvor bezahlte Geld mit nur wenig Aufwand zurückerstattet bekommen, so der Vorschlag des Kinderarztpräsidenten.
„Bei echten Notfällen können die Kosten erstattet werden, das ließe sich mit wenig Aufwand umsetzen.“
Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte Fischbach, „die Notfallversorgung muss auf Notfälle konzentriert werden und nicht für die Pickel am Po der Kinder, für die die Eltern unter der Woche keine Zeit haben und mit denen man dann am Wochenende beim Notdienst aufschlägt.
Für solche Fälle hielte ich eine Eigenbeteiligung der Versicherten für absolut sinnvoll.“
Darüber hinaus Kritisiert der Ärztevertreter die bisherigen Pläne der Regierungskommission für eine Reform der Notfallversorgung.
„Bisher klingt es zu sehr nach, kommt alle zu uns, die ihr mühselig und beladen seid, wir werden euch helfen.“
Seiner Meinung nach fehle es für die von der Kommission vorgeschlagenen flächendeckenden Notfallzentren für Kinder an Kinder- und Jugendärzten.
Auch der Chef der Kassenärzte, Andreas Gassen, forderte bereits im Frühjahr, dass Patienten vor dem Aufsuchen der Notaufnahme eine telefonische Bewilligung der Leitstelle einholen müssten.
Wer ohne Konsultation der Leitstelle in die Notaufnahme komme, müsse eine Notfallgebühr bezahlen. Die CDU hat sich diesem Vorschlag angeschlossen und eine Eigenbeteiligung von 20 Euro vorgesehen.
„Im besten Deutschland aller Zeiten“ wird, auf Grund von Bundesgesundheitsminister Lauterbachs Krankenhaus-Reform, nunmehr nicht nur jede fünfte Klinik im Lande geschlossen. Vielmehr werden nun auch noch die Kriterien zur Notfallbehandlung drastische verschärft.
https://unser-mitteleuropa.com/notfallambulanz-soll-fuer-kinder-kostenpflichtig-werden/