Jener Priester, der vergangene Woche wegen Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz festgenommen wurde, dürfte in einem Waldviertler Pfarrhof Crystal Meth hergestellt haben. Über den 38-Jährigen und eine zweite Person wurde am Montag die U-Haft verhängt.
Laut Polizeisprecher Stefan Loidl gab es im betroffenen Pfarrhof eine Hausdurchsuchung. Diese sei durch die Staatsanwaltschaft Krems angeordnet worden. Ermittler des Landeskriminalamts konnten dabei Drogen, Ausgangsstoffe sowie Laborequipment sicherstellen, so Loidl gegenüber noe.ORF.at.
Die Polizei geht davon aus, dass der Priester damit nicht nur Drogen für den Eigengebrauch herstellen wollte. „Der Beschuldigte dürfte damit Methamphetamin hergestellt haben, um dieses im Anschluss zu verkaufen“, so Polizeisprecher Loidl.
Der 38-Jährige war am Mittwoch wegen Verstoßes gegen das Suchtmittelgesetz festgenommen worden. Nun befinden sich er und eine zweite Person, ein 30-Jähriger, in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft Krems bestätigte einen entsprechenden Bericht des „Kurier“. Bei dem 30-Jährigen soll es sich nicht um eine Person aus Kirchenkreisen handeln.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe sei der betroffene Priester „umgehend von seinem Dienst in der Diözese St. Pölten entpflichtet“ worden, weiters sei „ihm jegliche seelsorgliche Tätigkeit in der Diözese untersagt“ worden, hieß es in einer Stellungnahme der Diözese St. Pölten – mehr dazu in Priester wegen Drogen festgenommen (noe.ORF.at; 25.7.2024).
Der Beschuldigte sei Priester der Erzdiözese Warschau und seit 2021 in der Diözese St. Pölten tätig, hieß es. „Da er Priester der Erzdiözese Warschau ist, wurde sofort der zuständige Erzbischof informiert, der weitere Schritte setzen wird“, so die Diözese St. Pölten in einer Stellungnahme.
Die Erzdiözese Warschau bestätigte am Montag, dass man die entsprechenden Informationen aus Niederösterreich erhalten habe. „Bald werden die Diözesanbehörden die notwendigen rechtlichen und kanonischen Maßnahmen ergreifen, in Abstimmung mit der Diözese in Österreich“, kündigte der Sprecher der Erzdiözese Warschau, Przemyslaw Sliwinski, gegenüber noe.ORF.at an. Wie diese konkret aussehen könnten, ließ der Sprecher offen.