
Foto: Franz Richter / Wikimedia (CC-BY-SA-3.0)
Nach einer beispiellosen Attacke des ZDF-Satirikers Jan Böhmermann auf die Integrität der Bundespolizei hat die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) eine scharfe Programmbeschwerde beim ZDF eingereicht. In seiner Sendung “ZDF Magazin Royale” vom 28. März diffamierte Böhmermann Einsatzkräfte als Saboteure des Bundesaufnahmeprogramms für Afghanistan.
Haltlose Vorwürfe gegen Polizeibeamte
Wie der Focus berichtet, unterstellte Böhmermann den Beamten der Bundespolizei, sie würden das Bundesaufnahmeprogramm absichtlich sabotieren. Wörtlich sprach er von Polizisten, die das Programm “aus irgendwelchen Gründen scheiße finden” und “absichtlich Fehler machen”, um es zu blockieren. Eine ungeheuerliche Anschuldigung gegen jene, die tagtäglich unter höchstem Einsatz Recht und Ordnung in diesem Land verteidigen. Besonders hart traf es Manuel Ostermann, den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der DPolG. Böhmermann diffamierte ihn öffentlich mit abfälligen Bemerkungen wie “Herrenmensch im Skoda” – eine bewusste Provokation, die nichts mehr mit Satire, aber viel mit Verachtung zu tun hat. Ostermann zeigt sich entsetzt: “Hier wird nicht mehr kritisiert, sondern gezielt zerstört. Unter dem Deckmantel der Satire wird Rufmord betrieben.”
Polizei fordert klare Konsequenzen
Die DPolG hat die Nase voll. In ihrer Programmbeschwerde fordert sie eine öffentliche Richtigstellung, eine Entschuldigung und die umgehende Entfernung der Sendung aus der Mediathek. Zudem verlangt sie eine Überprüfung der redaktionellen Abläufe beim ZDF. Bundesvorsitzender Heiko Teggatz macht klar: “Wir lassen uns nicht länger tatenlos diffamieren. Wer unsere Arbeit in den Dreck zieht, muss mit unserem entschlossenen Widerstand rechnen.” Der Fall wirft erneut die Frage auf, inwieweit öffentlich-rechtlicher Rundfunk seinem Neutralitätsgebot gerecht wird. Wenn Satire zur Schmähung wird, wenn Journalismus zur einseitigen Anklage verkommt, ist der Grundauftrag gefährdet. Die Bundespolizei erwartet, dass ihre Arbeit mit der gebotenen Sachlichkeit behandelt wird – und nicht zum Spielball ideologischer Agenda wird. Jan Böhmermann selbst hat sich bislang zur Beschwerde nicht geäußert.
Polizeigewerkschaft wehrt sich gegen Böhmermanns Angriff – Unzensuriert