Planwirtschaft und das Ende der Ampel- Ein Nachruf

2021, nachdem sich die 3 Parteien SPD, Grüne und FDP zusammengerauft hatten, schrieb ich folgendes:

Beim Lesen der Koalitionsvereinbarung unserer Ampelregierung beschleichen mich ungute Erinnerungen an die Fünfjahrespläne der DDR. Was wurde uns damals alle 5 Jahre nicht alles versprochen: Jedem seine Wohnung, volle Regale, bessere Straßen, kurzum ein glückliches Leben in Saus und Braus. Von all dem kam wenig oder gar nichts an, die Versorgungslücken wurden immer größer, die Regale leerer, die Straßen immer löchriger, Wasserleitungen marode und ganze Städte wurden dem Verfall preisgegeben. Nie gab es eine Nachricht, was von den hehren Zielen erreicht wurde und was nicht. Nur beim Wohnungsneubau per Platte wurden von den 3 Millionen angekündigten Wohnungen bis 1990 1,9 Millionen fertiggestellt. Dafür fehlte es an allem für die notwenige Instandsetzung des Altbaubestandes und der Infrastruktur. Ganze Plattenbaustädte wurden an die vorh. Abwasserkanäle angebunden, so dass diese regelmäßig überliefen und sich die Abwässer eigene Wege suchten.
Das auf dem VIII. Parteitag der SED 1971 beschlossene Wohnungsbauprogramm war denn auch ein Sargnagel für die DDR-Wirtschaft und beschleunigte ihren endgültigen Zusammenbruch.
Bald schon hörten wir wieder ähnliche Töne. Frau Merkel wollte bis 2010 1 Millionen Elektroautos auf die Straße bringen, ein Modelversuch auf der Insel Rügen scheiterte kläglich, auf die Millionen E-Autos warten wir heute noch. Frau Bauministerin Geywitz will jährlich 400.000 Wohnungen bauen lassen, nur wo und wer sie baut, das sagt sie uns nicht. Kann sie ja auch nicht, im Gegensatz zur SED fehlen ihr in einer Marktwirtschaft jeglicher Zugriff auf die notwendigen Kapazitäten. Der Markt folgt nicht den Ankündigungen der Propheten, steigende Kosten und fehlende Fachkräfte stehen dem entgegen. Da helfen auch keine Subventionen.
Herr Habeck will die ganze Wirtschaft umbauen und verkündet bezüglich der Energiewirtschaft eine totale Wende. Wind, Sonne und Wasserstoff sollen es richten, egal was es kostet und wie energieökonomisch unsinnig es sein mag.

Selbst wenn sich der Anteil elektrischer Energie am gesamten Energiebedarf Deutschlands von jetzt 20% durch E-Mobilität und Wärmepumpen auf 25 bis 30 % erhöhen lässt, bleiben immer noch 70 % des Bedarfes, die durch andere Energieträger abgedeckt werden müssen. Vor allem die Grundstoffindustrie, die Luftfahrt und der Schwerlastverkehr lassen sich allein mit Strom nicht bewältigen. Hier soll nun der grüne Wasserstoff als Energieträger einspringen. Diesen zu erzeugen, zu speichern und zu transportieren bedarf es aber der 3 bis 4-fachen Menge an Strom aus Wind und Sonne. Das bedeutet, dass sich die derzeit installierte Leistung aller erneuerbaren Energien einschl. Wasserkraft und Biogas um das 30-fache erhöhen müsste. Dabei ist noch nicht mal die Überbrückung von Dunkelflauten (kein Wind, keine Sonne) berücksichtigt.
Und woher kommen die dafür notwendigen Materialien und wer baut all die Windräder und Solarfelder? Das, was einst den DDR-Managern noch sorgen bereitete und manche Funktionärskarriere vorzeitig beendete, lächelt Herr Habeck einfach weg, wenn er mit Fördermittelbescheiden in Milliardenhöhe winkt. Physik und Naturgesetze sind ihm fremd, ökonomische Zusammenhänge kennt er auch nicht, wie auch, er schrieb ja bisher Kinderbücher. Dafür umgibt er sich mit einem Hofstaat, der kräftig an dieser großen Transformation verdient.

Heute, 3 Jahre später ist der erneute Versuch, mit planwirtschaftlichen und ideologiegetriebenen Methoden wider aller wirtschaftlichen Vernunft ein Land umzugestalten, wieder grandios gescheitert. Anders als in der DDR dauerte es jedoch nur knappe 20 Jahre (16 Jahre Merkel + 3 Jahre Ampel). Insoweit hat die Demokratie gottlob schneller funktioniert.
Und woran sind sie gescheitert? Am Geld, daran dass ein standfester Finanzminister sich geweigert hat, Schulden zu machen. Dafür gebührt ihm und seinen Unterstützern unser aller Dank. Nun, ohne diesen Schuldenverweigerer soll das große Schuldenmachen los gehen. Die Schuldenbremse auszuhebeln hat sich der Kanzler eine Frist von 2 Monaten ausbedungen. Ob ihm diese gewährt wird und ob die Ausrufung einer nationalen Notlage von der Mehrheit des Parlamentes unterstützt wird, wird sich zeigen. Sollte die CDU/CSU da mitmachen, werden viele sie auch nicht mehr wählen. Neue Schulden sind keine Option, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, die Bremsen (Bürokratie, falsche Energiepolitik u.a.) müssen gelöst werden.

Der FDP bleibt zu wünschen, dass sie im nächsten Bundestag wieder vertreten ist, um den skrupellosen Geldverteilern in den Arm fallen zu können. Einmal hat Herr Lindner aufs falsche Regieren verzichtet, beim zweiten Mal war die Versuchung zu groß, mitzumischen. Im Nachhinein musst man feststellen, dass es richtig war, um Schlimmeres verhüten zu können.

Der Sozialismus siegt (!), war einst die Staatsdoktrin der DDR und viele haben geglaubt, dass es gut gedacht aber nur schlecht gemacht war. Nein, es war genauso schlecht gedacht wie gemacht. Wie hatte Ulbricht gesagt: Es muss wie Demokratie aussehen, aber wir (die Kommunisten) müssen alles in der Hand haben. Und damit wurden alle demokratischen, bürgerlichen und kirchlichen Kräfte einschließlich der vereinnahmten Sozialdemokraten ausgeschalten.

Hüten wir uns also zukünftig vor allen neuen rot-grünen Experimenten, die meinen Sozialismus sei etwas Gutes. Sie werden immer wieder scheitern und uns viel Geld kosten.

Hüten wir uns vor allen, die die Welt umgestalten wollen, die von Fortschritt reden und meinen, uns vor dem eigenen Verderben schützen zu müssen.

Hüten wir uns vor allen, die meinen die Welt besser machen zu müssen.
Hüten wir uns vor Ideologen und kinderbuchschreibenden Amateurpolitikern, vor feministischen Außenpolitikerinnen und schuldenmachenden Sozialisten.

Planwirtschaft und das Ende der Ampel- Ein Nachruf – Vera Lengsfeld

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