Dies ist eines der 63 Bezirke, in denen die Wähler am Sonntag, den 19. Juni, in der zweiten Runde der Parlamentswahlen zwischen einem Kandidaten der Nupes und einem Kandidaten des Rassemblement National wählen müssen. Im 5. Wahlkreis des Departements Gironde wird Olivier Maneiro als Vertreter der Linksunion gegen Gégoire de Fournas antreten. Die für Donnerstag, den 16. Juni, geplante Fernsehdebatte zwischen den beiden Männern wird jedoch nicht stattfinden, berichtet Sud Ouest. Olivier Maneiro sagte seine Teilnahme aufgrund der “unaussprechlichen Angriffe” der extremen Rechten ab, denen er nach eigenen Angaben seit einigen Tagen ausgesetzt ist. Für seinen Gegner handelt es sich um einen Vorwand von Olivier Maneiro, der “nicht zu seinen radikalen Positionen steht: polizeifeindliche, kommunitaristische”.
Der Kandidat Nupes schleppt nämlich einige fragwürdige Aussagen wie einen Klotz am Bein mit sich herum. Insbesondere ein Facebook-Post aus dem Jahr 2018, in dem er Jagdunfälle thematisierte. Damals behauptete er, dass “Jäger mehr Menschen getötet haben als Islamisten”. Ein Vergleich, der damals in Tierschutzkreisen weit verbreitet war und für Kontroversen sorgte. Zum einen, weil er Terrorismus mit Unfällen gleichsetzte (von denen die meisten Jäger betroffen sind), zum anderen aber auch, weil er die Schwere von Tötungsdelikten aus Hass abschwächte.
Diese und andere Äußerungen scheinen im Übrigen die Entscheidung der Fraktion Ensemble! motiviert zu haben, Olivier Maneiro nicht zu unterstützen. Nach mehreren Ausflüchten und widersprüchlichen Erklärungen rief die Fraktion ihre Wähler dazu auf, im Falle eines Duells mit Nupes nicht “eine Stimme der extremen Rechten” zu geben. Sie machte aber auch deutlich, dass sie auch nicht dazu aufrufen würde, für Kandidaten der Linken zu stimmen, die als zu radikal oder nicht “republikanisch” angesehen werden.