Kürzlich wurde im medizinischen Fachjournal „The Lancet“ eine Studie der Universität Oxford veröffentlicht, die zeigt, dass Durchbruchs-Infektionen mit der Delta-Variante bei Geimpften zu einer 251-mal höheren Virenlast führen als bei Infektionen mit anderen Virus-Varianten. Auch die neutralisierenden Antikörper sind bei Geimpften geringer als in der Kontrollgruppe. Das Fazit der Studie ist, dass Distanzmaßnahmen weiterhin auch bei Geimpften notwendig sind – die Impfungen, zumindest bei Delta, also völlig sinnlos seien. Aus diesem Grund empfahl unlängst auch die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) eine Maskenpflicht in Innenräumen auch für Geimpfte.
In dieser Studie der Universität Oxford wurden 62 Fälle von Impfdurchbrüchen mit der Delta-Variante in einem Krankenhaus in Vietnam untersucht. Alle waren bereits doppelt geimpft. Mittels PCR-Tests wurde die Höhe der Viruslast immer wieder festgestellt. Das Ergebnis: Die Viruslast der Durchbruchsfälle mit der Delta-Variante war 251-Mal höher als bei anderen Varianten. Die Geimpften sind damit potentielle Superspreader, da auch asymptomatische Fälle darunter waren. Bei der Deltavariante sind die Impfungen sogar so sinnlos, dass die Studienautoren die Einhaltung von Distanzmaßnahmen empfehlen, um weitere Ansteckungen zwischen dem geimpften Gesundheitspersonal zu verhindern. Ähnliches verlautbarte erst kürzlich auch die US-Gesundheitsbehörde CDC. Diese empfiehlt, dass Geimpfte in Innenräumen wieder Masken tragen sollen und stellte ebenfalls fest, dass die Geimpften ansteckend sind.
Übersetzung der Zusammenfassung der Studie im „The Lancet“
Die Arbeit wurde als Preprint veröffentlicht, wurde also noch nicht von Fachkollegen geprüft („peer reviewed“).
Methoden
„Wir untersuchten Durchbruchsinfektionen bei Beschäftigten des Gesundheitswesens in einem großen Krankenhaus für Infektionskrankheiten in Vietnam. Neben den klinischen Daten wurden demografische Daten, die Impfgeschichte und die Ergebnisse der PCR-Diagnose erfasst. Wir haben (neutralisierende) SARS-CoV-2-Antikörper zum Zeitpunkt der Diagnose sowie in den Wochen 1, 2 und 3 nach der Diagnose gemessen. Wir sequenzierten die Viren nach dem ARTIC-Protokoll.
Ergebnisse
Zwischen dem 11. und 25. Juni 2021 (Woche 7-8 nach Dosis 2) wurden 69 Beschäftigte im Gesundheitswesen positiv auf SARS-CoV-2 getestet. 62 nahmen an der klinischen Studie teil. 49 waren (prä-)symptomatisch, einer benötigte eine Sauerstoffergänzung. Alle erholten sich ohne Komplikationen.
Es wurden 23 vollständige Genomsequenzen gewonnen. Sie gehörten alle zur Delta-Variante und unterschieden sich phylogenetisch von den derzeitigen Sequenzen der Delta-Variante, die aus Fällen einer Übertragung in der Arbeitsgemeinschaft gewonnen wurden, was auf eine kontinuierliche Übertragung zwischen den Arbeitnehmern hindeutet.
Die Viruslast der Durchbruchsfälle mit der Delta-Variante war 251-mal höher als die der Fälle, die mit alten Stämmen infiziert waren, die zwischen März und April 2020 entdeckt wurden. Die Zeit von der Diagnose bis zur PCR-Negativität betrug 8-33 Tage (Median: 21).
Die neutralisierenden Antikörperspiegel nach der Impfung und zum Zeitpunkt der Diagnose waren bei den Fällen niedriger als bei den entsprechenden nicht infizierten Kontrollgruppen. Es gab keine Korrelation zwischen den durch die Impfung induzierten neutralisierenden Antikörperspiegeln und der Viruslast oder der Entwicklung von Symptomen.
Interpretation
Durchbruchsinfektionen mit der Delta-Variante sind mit hohen Viruslasten, anhaltender PCR-Positivität und niedrigen Spiegeln von impfstoffinduzierten neutralisierenden Antikörpern verbunden, was die Übertragung zwischen geimpften Personen erklärt. Maßnahmen zur räumlichen Distanzierung sind weiterhin entscheidend, um die Übertragung der Delta-Variante von SARS-CoV-2 zu reduzieren.“
Hier finden Sie die ganze Studie.