Mali hat die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine abgebrochen. Grund ist die Einmischung Kiews in die inneren Angelegenheiten dieses westafrikanischen Staates. Separatistische Tuareg-Rebellen hatten malische Regierungstruppen und Soldaten des Militärunternehmens Gruppe Wagner, das im Auftrag der malischen Regierung tätig ist, angegriffen. Bei dem Angriff hatte vor allem die Gruppe Wagner zahlreiche Verluste zu beklagen.
Und hier kommt die Ukraine ins Spiel, wie der malische Regierungssprecher Abdoulaye Maiga erklärte: „Die Entscheidung, die Beziehungen sofort abzubrechen, wurde durch Äußerungen eines ukrainischen Beamten ausgelöst, der auf die Beteiligung seines Landes am Aufstand in Mali hindeutete.“ Maiga bezog sich auf den Sprecher der ukrainischen Militärbehörde, Andrij Jusow, der dem ukrainischen Sender Suspilne mitteilte, dass Kiew „alle notwendigen Informationen“ gegeben habe, damit der Angriff auf die malischen Regierungstruppen und die Wagner-Kämpfer durchgeführt werden konnte.
Das Kiewer Regime wollte offenkundig Mali für seine guten Beziehungen zu Russland bestrafen. Und schreckte dabei auch nicht vor der Unterstützung von Dschihadisten zurück. Denn Berichten zufolge waren an dem Angriff gegen die malischen Regierungstruppen und Wagner-Kämpfer auch dschihadistische Terroristen der mit Al Kaida verbundenen Jama‘at Nasr al-Islam wal-Muslimin (JNIM) beteiligt. Der malische Regierungssprecher Maiga sprach deshalb auch davon, dass das Verhalten der Ukraine „einer Unterstützung des internationalen Terrorismus gleichkommt“.
Die Taktik, Islamisten als Stellvertreter einzusetzen, stammt vom wichtigsten Unterstützer Kiews im Ukrainekrieg, den USA. In den 1980er Jahren finanzierte Washington großzügig die afghanischen Mudschaheddin, die die sowjetische Besatzungsmacht in einen zermürbenden und nicht zu gewinnenden Bürgerkrieg verwickelten. Aus den von den USA unterstützten afghanischen Islamisten gingen die Taliban hervor.