In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in Deutschland in vielen Deliktsbereichen deutlich angestiegen, so auch im Bereich der Bedrohungskriminalität. Nach Angaben der Bundesregierung wurden im Jahr 2000 insgesamt 82.178 Fälle von Bedrohung nach § 241 StGB registriert, bis zum Jahr 2024 stieg diese Zahl auf 197.921 Fälle, was einem Anstieg von über 140 Prozent entspricht. Besonders auffällig ist die starke Zunahme in den letzten Jahren: Zwischen 2020 (106.411 Fälle) und 2024 haben sich die Fallzahlen nahezu verdoppelt.
Parallel zu den registrierten Fällen ist auch die Gesamtzahl der Tatverdächtigen gestiegen. Im Jahr 2000 wurden 72.112 Tatverdächtige registriert, im Jahr 2024 waren es 159.181. Dies entspricht einer Verdoppelung innerhalb von 24 Jahren. Besonders auffällig ist der Sprung zwischen den Jahren 2021 und 2023, als die Zahlen von 106.937 auf 150.327 und schließlich auf 159.181 im Jahr 2024 anstiegen.

Ebenfalls interessant ist der Blick auf die Anzahl der deutschen und nichtdeutschen Tatverdächtigen. Während im Jahr 2000 noch 55.081 Tatverdächtige Deutsche waren (76,4 Prozent), waren 17.031 Nichtdeutsche (23,6 Prozent). Bis 2024 hat sich dieses Verhältnis jedoch deutlich verschoben: Von den 159.181 Tatverdächtigen waren 105.074 deutsch (66 Prozent) und 54.107 nichtdeutsch (34 Prozent).
Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist damit von 23,6 Prozent im Jahr 2000 auf 34 Prozent im Jahr 2024 gestiegen. Besonders auffällig ist die Entwicklung seit 2015, als der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen sprunghaft auf 28,7 Prozent zunahm und bis 2024 weiter anstieg. Zuvor war der Wert immer nur geringfügig gestiegen oder sogar gesunken. Bezogen auf die absolute Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen, die von 17.031 im Jahr 2000 auf 54.107 im Jahr 2024 anstieg, entspricht dies einem prozentualen Anstieg von 217,7 Prozent.
Bei der Interpretation der Zahlen ist laut Bundesregierung zu beachten, dass die Zählweise der Tatverdächtigen im Jahr 2009 geändert wurde. Seitdem wird jede Person nur noch einmal gezählt – unabhängig davon, ob sie in mehreren Bundesländern registriert ist. Mit Blick auf die starken Veränderungen um das Jahr 2015 führt die Bundesregierung auch das damalige Migrationsgeschehen sowie soziale Risikofaktoren als Ursache für den Anstieg der nichtdeutschen Tatverdächtigen an.
Deutschland: Immer mehr ausländische Tatverdächtige bei Bedrohungsdelikten