In Israel, Vorreiterland in Sachen Corona-Impfung, sind aktuell 63 Prozent der Bevölkerung einmal, 57 Prozent bereits zweimal gegen Covid-19 geimpft. Und trotzdem treten immer wieder Corona-Infektionen auf, und zwar auch bei Geimpften.
Versprechen der Notzulassung wird nicht eingehalten
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hätte die Wirksamkeit der Biontech/Pfizer-Impfung deutlich nachgelassen. In nur noch 64 Prozent der Fälle wird eine Corona-Infektion durch die Impfung verhindert. Gleiches gilt für die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken. Mehr als jeder dritte Mensch erkrankt trotz Impfung.
Dass die Corona-Impfung nicht vor einer Ansteckung schützt, besagt auch die Notzulassung der Corona-Präparate durch die EU-Kommission. Allerdings besagt die Notzulassung, dass die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson&Johnson Covid-19-Erkrankungen verhindern würden. Was sie offenbar nicht tun, wie die Zahlen aus Israel zeigen. Gemildert ist allerdings eine schwere Form der Erkrankung sowie Krankenhausaufenthalte.
Absturz bei Wirksamkeit
Im Februar hatte Israels Gesundheitsministerium noch eine Wirksamkeit von 95,8 Prozent für das Biontech/Pfizer-Präparat angegeben. Was für ein herber Absturz.
Die EU hat erst vor zwei Monaten den Kauf von etwa 1,8 Milliarden weiteren Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs fixiert. Für Österreich bedeute das einen Anteil von 18 Millionen Dosen pro Jahr, jubilierte damals Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) – auf eine Bevölkerung von 8,8 Millionen und einer Impfrate von 57 Prozent einmaliger und 42 Prozent zweimaliger Impfung.