Auf der einen Seite spricht sich nun plötzlich ÖVP-Kanzler Karl Nehammer gegen das Gendern aus, auf der anderen Seite wird in der Parlamentskorrespondenz unter ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka brav weiter gegendert.
Zitat eigenhändig in “geschlechtergerechte Sprache” umformuliert
Die eine Hand weiß bei den Schwarzen anscheinend nicht, was die andere tut. Anders ist nicht zu erklären, warum im Pressedienst der Parlamentskorrespondenz zur „Dringliche Anfrage“ der Freiheitlichen gestern, Donnerstag, im Titel zu lesen war:
FPÖ kritisiert Verkehrspolitik der Bundesregierung „zu Lasten der Pendler:innen“.
Damit wurde eine Aussage von FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner von der Parlamentskorrespondenz eigenhändig in sogenannte geschlechtergerechte Sprache umformuliert. Christoph Steiner, Fraktionsvorsitzender der freiheitlichen Bundesräte, zeigte sich irritiert:
Auf der einen Seite spricht sich ÖVP-Bundesparteiobmann Nehammer gegen das Gendern aus, und auf der anderen Seite macht die Wolfgang Sobotka unterstellte Parlamentskorrespondenz aber genau das.
Gipfel der Unsinnigkeit
Dass man nun in übereilendem Gehorsam sogar Zitate gendert, sei der Gipfel der Unsinnigkeit, so Steiner. Jeder wisse, dass direkte Zitate überhaupt nicht abzuändern sind und schon gar nicht im Nachhinein zu gendern – das widerspreche jeglichen Rechtschreibregeln (so wie die Genderei insgesamt).
Aus “Schlepper” wurden keine “Schlepper:innen”
Interessant: Der Pressedienst zur ebenfalls gestern von der SPÖ eingebrachten „Dringlichen Anfrage“ wurde hingegen nicht gegendert, wie Steiner berichtete:
Unsere Pendler verunstaltet man zu „Pendler:innen“, aber die Schlepper bleiben auch im Pressedienst der Parlamentskorrespondenz „Schlepper“.
Offensichtlich wird hier mit zweierlei Maß gemessen. Für die Freiheitlichen sei aber klar: „Wir lehnen jede ideologiegetriebene Verunstaltung unserer Sprache vehement ab!“, betonte Steiner in einer Aussendung.
ÖVP im Dilemma: Parlament gendert „Pendler:innen“, aber nicht „Schlepper“ – Unzensuriert
Selbstverständlich trägt der moderne Missbrauchsmensch das Sexuelle wie eine Monstranz vor sich her. “Gendern” ist nichts anderes, als Anderen das Geschlechtliche, gerade dann wenn es unpassend ist (weil es generisch oder im Plural gerade nicht darum geht), dieses geradezu obszön unter die Nase zu reiben. Das ist übergriffig und verbaler sexueller Missbrauch. In dieser Vergewaltigung endet offenbar – ganz unsensibel und brutal – die Wokeness.