Flüchtlingsmassen in Holland: Chaos, Notverordnung Angst vor sozialen Unruhen – und ein totes Baby

Die von vielen Kritikern eines ungehemmten Flüchtlingsansturms gehegten Warnung werden nun in der Niederlande Realität:

700 Menschen übernachten unter freiem Himmel

Laut Angaben der „Zentralagentur für die Aufnahme von Asylbewerbern“ (COA) haben erneut auch in der vergangenen Nacht mindestens 700 Menschen vor dem Antragszentrum in Ter Apel im Freien not-übernachtet. Die Rekordzahl ist also gegenüber der letzten Nacht gleich geblieben und beunruhigt die Behörden insofern, weil normalerweise montags und dienstags die frequentiertesten Tage sind.

Zu wenig Notunterkünfte

Außerdem klappt die Verteilung zu den regulären Asylbewerberzentren nicht. Wie schon lange befürchtet, können wegen akuten Wohnungsmangels die so genannten Statusinhaber nicht untergebracht werden. Selbst die Einwanderungsbehörde (IND) ist mit großen Rückständen bei der Bearbeitung von Anträgen überfordert.

Notverordnung: Zeltverbot wegen Schlägereien, Drogenhandels

Die Lage ist explosiv: Seit gestern gilt ein Aufstellverbot für Zelte. Der Grund: „Viele gegenseitige Spannungen zwischen den Asylbewerbern“ – wie es diplomatisch ausgedrückt wird. Die ungeschminkte Realität: Es ist bereits zu „größeren Schlägereien mit Stichwaffen, Verletzungen und Verhaftungen“ gekommen. – Selbst die Rotkreuz‑1.Hilfe-Stelle musste letzte Woche geschlossen werden.

Auf Basis einer Verordnung „Sicherheitsrisikogebiet“ erhält die Polizei nun umfassende Befugnisse, wie etwa präventive Razzien oder verschärfte Kameraüberwachung.

All das verschärft aber wegen der Hitze  die Unterbringungssituation wie auch die bereits angespannte Stimmung erneut. (nos)

Ungeklärter Tod eines Babys 

Entsetzen herrscht auch über den Tod eines drei Monate alten Babys, in einer Sporthalle . Die niederländische Abgeordnetenkammer hat eine Erklärung von Asyl-Staatssekretär Van der Burg (Asyl) urgiert. (nos)

Unruhen zwischen einheimischen Notstandsbeziehern gegen Flüchtlinge befürchtet

Die aus der Not heraus geborene Idee des COA-Chefs Schoenmaker, Notstandsbezieher-Familien zusammen mit Asylwerbern „unter einem Dach“ zusammenzulegen, zeigt die Dramatik des sich nun gesellschaftlich eskalierenden Regelkreises. (Volkskrant)

Genießen doch Asylwerber bei der Quartierzuweisung Vorrang, obwohl aber wegen der Wohnungsnot der Bedarf für andere „gefährdete Gruppen“ prekär ist. Im Klartext: „Wenn der Asylzuzug weiter zunimmt, könnte es sein, dass die eine Sozialhilfe-Empfänger-Mutter gehen muss.“ (Schoenmaker)

Der Parlamentsabgeordnete de Hoop befürchtet deshalb, „dass man Asylbewerber und Menschen in verletzlichen Situationen gegeneinander aufbringt. Wir hätten nie in diese Situation geraten dürfen.“

Prekäre Lage auf Sozialwohnungsmarkt

Und de Hoop weiter: „Viele gefährdete Menschen können kein schönes Zuhause mehr bekommen. Und es gibt zu wenige soziale Mietwohnungen.“ (nos)

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