Norwegens Regierung hat angekündigt, die letzten noch bestehenden Corona-Beschränkungen in der ersten Septemberhälfte aufzuheben – zwei Wochen früher, als ursprünglich geplant. Das bedeutet das endgültige Aus für das Abstandhalten, Teilnehmerbegrenzungen bei Veranstaltungen und andere Gängelungen im gesellschaftlichen Leben.
Kaum Krankenhausaufenthalte, kaum Tote
Die Zahl der Krankenhaus-Aufenthalte ist so niedrig wie seit fast einem Jahr nicht mehr; nur 14 Patienten mussten im Juli wegen Corona im Spital behandelt werden. In den Monaten Mai bis Juli zählte Norwegen 23.877 nachgewiesene Fälle, von denen 25 starben, fünf davon im Juli – bei 5,3 Millionen Einwohnern. Der Chefarzt des norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit und Infektionskontrolle, Preben Aavitsland, sagte daher:
Die Pandemie ist sozusagen vorbei.
Wie eine Grippe
Das Coronavirus werde „in unserem Alltag nur noch wenig Platz einnehmen“. Aavitsland geht davon aus, dass die Corona-Sterblichkeit im Mai und Juli zwischen 0,05 und 0,2 lag – und damit im typischen Rahmen einer Grippe, wie Svenn-Erik Mamelund von der Universität Oslo errechnete.
Vor der Delta-Variante hat man in Norwegen wenig Angst. Aavitsland sieht darin nur eine „geringe Bedrohung“.