Angesichts der Corona-Krise zeigt sich nicht zuletzt, wie sehr sich die EU unter deutscher Führung zu einer Bedrohung für Europa entwickelt hat.
Von Ramiro Fulano
Die Folgen der Corona-Krise fallen in drei Hauptgruppen: medizinische, wirtschaftliche und politische. Sie alle drei sind als soziale Konsequenzen der Epidemie zu verstehen und werden unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren entscheidend prägen und maßgeblich verändern – auf eine Art und Weise, die derzeit nicht einmal ansatzweise abzusehen ist.
Die medizinischen Folgen haben derzeit die höchste Dringlichkeit. Durch einschneidende Maßnahmen und weitreichende Eingriffe ins Privatleben der Bundesbürger hat die Bundesregierung dafür gesorgt, dass sich die Infektionszahlen nicht mehr alle vier, sondern inzwischen „nur noch“ alle acht Tage verdoppeln. Wenn dieser Trend anhält, wird in einem Monat die Million voll sein. Dafür wird die Gro-Ko in den Umfragen belohnt.
Doch hätte sie ihre Maßnahmen bereits zwei Wochen früher ergriffen, hätten wir jetzt nur ein Viertel so viele Erkrankte und mehrere hundert Menschen wären heute noch am Leben. Das ist der Preis des „Open Borders“-Schwachsinns und anderer gefährlicher Spinnereien. Merke: Linksalternative Politik ist ein Luxus, der immer auf Kosten Dritter geht.
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zeichnen sich bereits ab. Der ökonomische Flurschaden von drei Wochen Geschäftsschluss sind bereits jetzt verheerend. Landauf, landab gehen Groß-, Mittel-, Klein- und Einzelunternehmen in Konkurs – mit symptomatischen Folgen bei den Einnahmen der Finanzämter und Sozialversicherungen.
Das vollmundig angekündigte Schutzschirm-Programm der Bundesregierung wird daran nicht viel ändern und höchstens das Schlimmste verhindern. Zudem ist es so, dass die Bundesregierung die großzügig gewährten Zuschüsse zu einem späteren Zeitpunkt ganz bestimmt zurückfordern wird – entweder bei den Leistungsempfängern oder in Form einer Erhöhung der allgemeinen Verbrauchssteuern.
Merke: Geschenkt ist geschenkt – wiederholen ist gestohlen. Der Staat hat kein eigenes Geld, sondern nur das Kapital, das wir Steuerzahler ihm geben.
Experten schätzen, dass ab einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um sechs Prozent pro Jahr (und das liegt derzeit nicht jenseits des Vorstellbaren) die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise tödlicher sind als die medizinischen.
Was die politischen Folgen anbelangt, erweist sich derzeit vor allem die EU als eine schwere und überflüssige Belastung für Europa. Weil die Brüsseler Beamtendiktatur auch nach über sechs Wochen nicht mal einen einzigen, jämmerlichen Mundschutz nach Italien oder Spanien verfrachten konnte, war es nun Zeit für eine blümerant und in der Tat substanzlos vorgetragene Pseudo-Entschuldigung von Unserer Uschi der Absoluten Inkompetenz. Tenor: Beim nächsten Mal wird’s besser – wenn es denn ein nächstes Mal gibt.
Frau von der Leyen (aka von der Lying, frei übersetzt: „Lügen-Ursel“) hat im Laufe ihrer ebenso steilen wie haltlosen politischen Karriere so ziemlich alles ruiniert – mit etwas Glück ruiniert sie auch die EU. Den Menschen in Europa – diesem bis zuletzt liebenswerten Kontinent – wäre es zu wünschen, dass die Brüsseler Beamtendiktatur diese Epidemie nicht überlebt.
Interessanterweise beklagte man sich vor allem im italienischen Rechtspopulismus darüber, dass die EU ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger am ausgestreckten Arm verhungern ließ – nicht jedoch im realsozialistisch regierten Spanien, wo die Lage mindestens ebenso desaströs ist, wie in der Garibaldi-Republik.
Es sieht fast so aus als hätte die Regierung Sánchez kein großes Problem damit, wenn jeden Tag ein paar hundert Spanierinnen und Spanier das Zeitliche segnen. Natürlich würden sie das niemals zugeben. Sie haben nur plötzlich keinen Anlass, sich bei der EU über einen Mangel an „Solidarität“ zu beklagen – gerade jetzt, wo dieser Mangel so offensichtlich ist. Merke: Der Sozialismus ist immer nur ein Massengrab von seiner Utopie entfernt. Und das gilt sowohl für seine nationale wie seine internationale Variante.
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