Zuerst die Würde, Frau Faeser! Von Jürgen Fliege

Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen! Bist schon lange Knecht gewesen; Nun erfülle meinen Willen! Auf zwei Beinen stehe, Oben sei ein Kopf, Eile nun und gehe Mit dem Wassertopf!

Goethes Zauberlehrling weiß kurz darauf nicht mehr, wie er sein Wunderwerk einhegen soll. Wir haben Figuren in der Politik, die treiben es weiter und immer weiter … und spielen rechts und rechts außen in die Hände. Warum? Eine Nancy Faeser, die als Innenministerin auf Morddrohungen aus der rechtsextremistischen Szene mit Veröffentlichungen auf linksextremistischen Portalen reagiert scheint eine Getriebene zu sein. Jüngst nimmt sie die Keule der Zensur in die Hand und verbietet mit einem juristischen Kniff den Verlag compact mit all seinen Veröffentlichungsorganen.

„O, du Ausgeburt der Hölle! Soll das ganze Haus ersaufen?“ Der Zauberlehrling stürzt sich auf den Besen und spaltet ihn. „Wahrlich, brav getroffen! Seht, er ist entzwei! Und nun kann ich hoffen, Und ich atme frei!

Aber wir wissen, dass der Lehrling den Lauf nicht zu stoppen vermag. Laut dem Staatsrechtler Prof. Volker Boehme-Neßler sei Nancy Faesers Verlagsverbot vor dem Gesetz kaum haltbar. Das musste sie als Rechtswissenschaftlerin, ihre Staatssekretäre, ihre juristischen Berater selbstverständlich gewusst haben. Warum also tut sie so etwas? Ist sie der Lehrling oder der Besen? Sie ist in erster Linie ein Mensch und als diesen spricht Pfarrer Jürgen Fliege sie mit seinem offenen Brief an. Der Titel: “Zuerst die Würde, Frau Faeser!”.

Sprecherin: Sabrina Khalil, Radio München