„Zu wenig Geld“:Asylbewerber in Österreich beschweren sich über „zu restriktives“ Prepaid-Karten-Leistungssystem

Asylbewerber in Niederösterreich beschweren sich über die Einführung eines Bezahlkartensystems für Leistungen. Das System sei derzeit nicht zweckmäßig und zu restriktiv, heißt es.

Die Neuankömmlinge in Österreich werden von der linken Nichtregierungsorganisation „Gemeinsam Halt NÖ“ unterstützt, die am Dienstag eine Pressekonferenz abhielt, um Änderungen am Zahlungskartensystem zu fordern, das ursprünglich im Rahmen eines Pilotprojekts eingeführt worden war, um den Missbrauch staatlicher Gelder durch die Einschränkung von Bargeldabhebungen und Überweisungen zu verringern.

Seit November letzten Jahres sind rund 1.000 Asylbewerber verpflichtet, Prepaid-Karten zu benutzen, die 5,71 € pro Tag für lebensnotwendige Bedürfnisse wie Hygieneartikel bereitstellen. Andere lebenswichtige Dinge wie Essen, Unterkunft und medizinische Versorgung werden in den Aufnahmezentren vom Staat bereitgestellt.

Während die Freiheitliche Partei (FPÖ), die den Staat in Koalition mit der Mitte-Rechts-ÖVP regiert, die Politik als wirksam und notwendig verteidigt hat, argumentieren Nichtregierungsorganisationen, dass sie denjenigen, die sich bereits in einer prekären Situation befinden, unangemessene Härten auferlegt, da sie nur bei berechtigten Händlern einkaufen können.

„Unser Ziel ist es, die illegale Einwanderung in das Sozialsystem zu verhindern“, sagte Christoph Luisser, FPÖ-Staatsrat für Integration, und betonte, dass die Initiative die Rechenschaftspflicht gegenüber den Steuerzahlern in den Vordergrund stelle. Das System stellt auch sicher, dass die Gelder für lebensnotwendige Güter ausgegeben werden, wobei der Einkauf auf bestimmte Geschäfte wie Spar, Billa und Penny beschränkt ist.

Der stellvertretende Landesparteiobmann Udo Landbauer schloss sich dieser Meinung an und verteidigte die Karte als Teil einer breit angelegten Strategie zur Durchsetzung strenger Regeln für Asylbewerber in Niederösterreich. „Wir setzen damit ein klares Zeichen, dass unser Sozialsystem nicht für jene gedacht ist, die es sich in der sozialen Hängematte bequem machen wollen“, sagte er.

Together Halt NÖ bezeichnet das System hingegen als ineffektiv und wies bei der Pressekonferenz am Dienstag auf die Schwierigkeiten hin, die MigrantInnen bei der Verwendung der Karten haben.

„Für 1.035 Menschen wird ein enormer Aufwand betrieben, der weder gerechtfertigt noch effektiv ist“, so Mitbegründerin Gundi Dick.

Die Zeitung Heute berichtete, wie die NGO Aussagen von Asylbewerbern weitergab. Eine Person berichtete, dass das Tagegeld nicht ausreicht, um die Grundbedürfnisse zu decken, und dass die Beschränkung auf bestimmte Geschäfte den Zugang zu billigeren Optionen verhindert. „Es gibt nicht genug Geld für einen Tag. Es ist auch schwierig, sich den Transport zu Orten wie St. Pölten zu Deutschkursen oder Terminen zu leisten“, erklärte der Befragte und deutete damit an, dass sich sein Problem nicht auf die Zugänglichkeit beschränkte, sondern dass er sich vom österreichischen Staat eine höhere Summe wünschte.

Kritiker argumentierten auch, dass die Zahlungskarte die Bemühungen zur Integration von Asylbewerbern in die österreichische Gesellschaft untergräbt. Die pensionierte Professorin Dr. Sieglinde Rosenberger erklärte, dass Integration ein zweiseitiger Prozess sei, an dem sowohl die Migranten als auch die Aufnahmegesellschaft aktiv teilnehmen müssten. „Dieser Prozess findet in Niederösterreich derzeit nicht mehr statt“, behauptete sie.

Linke Aktivisten gingen sogar so weit zu behaupten, dass das System gegen die Menschenrechte verstoße. Lisa Sterzinger von der NGO behauptete, es widerspreche „dem Recht auf einen Lebensstandard, der Gesundheit und Wohlbefinden gewährleistet“ und trage zu negativen Stereotypen über das Misstrauen gegenüber Migranten bei, was die Stigmatisierung schüre.

FPÖ-VertreterInnen unterstützen die Politik nach wie vor und bezeichnen sie als notwendige Maßnahme, um Missbrauch zu verhindern und die österreichischen SteuerzahlerInnen zu schützen. „Tatsächliche Flüchtlinge sind dankbar für Nahrung, Unterkunft und medizinische Versorgung. In diesem Zusammenhang erfüllt die Sachleistungskarte genau ihren Zweck“, so Luisser abschließend.

Asylum seekers in Austria complain about ‘too restrictive’ pre-paid card benefit system

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