Wien: In 90 Prozent der Mittelschulen ist jede Klasse eine „Ausländerklasse“

Das Wiener Schulsystem steht vor einem Kollaps, weil die Schüler kaum noch Deutsch sprechen.
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Der rot-pinken Stadtregierung wächst das Integrationsproblem über den Kopf. Das hat jetzt eine Umfrage der Tageszeitung Heute in den Wiener Mittelschulen gezeigt.

Das Lehrpersonal weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Vergangenen Donnerstag standen sie mit selbstgebastelten Plakaten auf der Straße und demonstrierten – gegen Lehrermangel, gegen überfüllte Klassen und gegen mangelnde Deutsch-Kenntnisse, die den Unterricht erschweren oder gar unmöglich machen.

76 Prozent der Mittelschüler sprechen nicht Deutsch

Heute-Kolumnist Niki Glattauer stellte fest:

In 90 Prozent der Wiener Mittelschulen ist jede Klasse eine „Ausländerklasse“.

Wie recht er hat: Laut STATCube der Statistik Austria sprechen 76 Prozent der Wiener Mittelschüler nicht Deutsch als Umgangssprache. Konkret: 8.479 Schüler sprechen noch Deutsch, 26.816 eine andere Sprache. In den Bezirken Margareten (95,4 Prozent), Alsergrund (91,2 Prozent) und Hernals (92,2 Prozent) sind es sogar mehr als 90 Prozent.

“Wien ist eine Katastrophe”

Die Zustände in Wien betrachten sogar schon integrierte Einwanderer als Riesenproblem. Ali (56), der erst seit einigen Jahren in Österreich lebt und arbeitet, sagte gegenüber Heute, wie schwer es ist, Deutsch zu lernen:

Das Problem ist der Kontakt mit den Leuten, besonders in Wien. Ich habe vor fünf Jahren in Salzburg gewohnt. Dort gibt es nicht so viele Ausländer und alle reden Deutsch. Das war gut, aber als ich nach Wien gezogen bin, war es eine Katastrophe. Keiner spricht Deutsch.

“Entweder ihr lernt Deutsch, oder auf Wiedersehen”

Emina (42), die selbst mit ihrer Familie aus Ex-Jugoslawien hergezogen ist, fand im Gespräch mit Heute, dass „härter durchgegriffen“ werden müsste, um das Problem zu lösen. Wörtlich sagte sie:

Was willst du ohne Deutsch in Österreich? Das muss denen einfach klipp und klar gesagt werden, entweder ihr lernt Deutsch, oder auf Wiedersehen.

Tochter in Grazer Volksschule einzige Österreicherin

Wie berichtet, gibt es die dramatischen Zustände nicht nur in Wiener Schulen. Eine verzweifelte Mutter wandte sich vor Kurzem an den Sender AUF1, weil ihre Tochter in einer Grazer Volksschule die einzige Österreicherin ist. Sie muss ihre Tochter in eine öffentliche Schule geben, weil sie sich als Alleinerzieherin von drei Kindern keine Privatschule leisten kann.

Schuldige an Zuständen wollen Regierung bilden

Die Parteien, die diese untragbare Situation herbeigeführt haben, ÖVP, SPÖ und Neos (vor allem in Wien), wollen jetzt auch noch eine Ampel-Regierung (verniedlichend “Zuckerl-Koalition” getauft) bilden. Hinter dem Rücken der Wähler, die in der Hoffnung, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl für bessere Verhältnisse sorgen wird, diesem bei der Nationalratswahl ihre Stimme und einen klaren Regierungsauftrag gegeben hatten.

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