Ein Jahr nach der Präsidentenwahl und ein Jahr vor den Zwischenwahlen zum Kongress fand in den USA ein wichtiger Stimmungstest statt: die Gouverneurswahl im Bundesstaat Virginia, die der Republikaner Glenn Youngkin mit 50,7 Prozent gewann. Im Wahlkampf war der 54-jährige Geschäftsmann vom früheren US-Präsidenten Donald Trump unterstützt worden. Youngkin bezeichnete seinen Sieg als „entscheidenden Moment“ für Virginia und versprach, „wir werden diesen Wandel am ersten Tag beginnen“.
Während Trump, dem Ambitionen auf eine erneute Präsidentschaftskandidatur 2024 nachgesagt werden, muss dessen Nachfolger Joseph „Joe“ Biden eine Niederlage hinnehmen. Denn der vom amtierenden Präsidenten unterstützte demokratische Kandidat Terry McAuliffe unterlag mit 48,6 Prozent doch recht deutlich, zumal für die Gouverneurswahl in Virginia ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorhergesagt worden war.
Nachdem Biden nicht einmal ein Jahr im Amt ist, gibt es mit der Gouverneurswahl in Virginia deutliche Anzeichen für eine Wechselstimmung in den USA. Denn dieser Bundesstaat wurde in den vergangenen acht Jahren von einem demokratischen Gouverneur regiert. Der bisherige Gouverneur Ralph Northam durfte sich übrigens nicht der Wiederwahl stellen, weil das Wahlrecht Virginias – als einzigem US-Bundesstaat – Gouverneuren zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten untersagt.
Interessant ist übrigens auch die Stellvertreterin Youngkins. Die künftige republikanische Vizegouverneurin Winsome Sears wanderte als Kind mit ihren Eltern von Jamaica in die USA ein und diente später bei den Marines.
https://zurzeit.at/index.php/wechselstimmung-in-den-usa-sieg-fuer-trump-niederlage-fuer-biden/