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Foto: Naturpuur / wikimediacommons.org (CC BY 4.0)
Mit der Messer-Attacke eines 23-jährigen Syrers in Villach ist der islamistische Terror auch endgültig in Österreich angekommen. In der 66.000-Einwohner-Stadt in Kärnten soll es deshalb bald eine erste Bürgerwehr geben, und selbst der dortige SPÖ-Bürgermeister Günther Albel fordert eine Asylwende.
Bürgerwehr-Patrouillen sollen Polizei unterstützen
Der Villacher Sicherheits-Experte Manfred Berger kündigte an, eine solche Bürgerwehr in Villach zu gründen, es sollen „Patrouillen in enger Zusammenarbeit mit der Polizei für Sicherheit sorgen“, so der langjährige Sicherheitschef des Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennens. Wie die Kleine Zeitung berichtet, will er über eine Facebook-Gruppe Mitglieder für seine Bürgerwehr gewinnen, die dann „Gefahrensituationen in Ansätzen erkennen und Täter festhalten“ sollen. In Dreier- oder Vierer-Gruppen soll dann patrouilliert werden, und das in den frühen Nachtstunden und während der Öffnungszeiten der Villacher Geschäfte. Seine Motivation sei auch die Erfahrungen seiner beiden Töchter, die schon unschöne „Erlebnisse“ am helllichten Tag gemacht haben sollen. Zudem sollen zwei der insgesamt fünf beim Attentat Verletzten in die gleiche Schule wie seine „Mädels“ gehen.
Auch in anderen Städten Bürgerwehren geplant
„Bewaffnet“ sind die Mitglieder seiner Bürgerwehr dann wohl mit Pfefferspray und Funkgeräten, für ein einheitliches Erscheinungsbild sollen sie zudem mit Warnwesten unterwegs sein. Auch in anderen Städten in Kärnten soll es in Zukunft solche Bürgerwehren – die man später aus Spenden finanziert will – geben.
Polizei von Bergers Vorhaben wenig begeistert
Wenig begeistert davon ist die Polizei, obwohl Berger betonte, dass er und seine Kameraden die Polizei nicht ersetzen, sondern unterstützen und im Ernstfall alarmieren will. „Definitiv keine Notwendigkeit“ für das Vorhaben sieht Polizeisprecher Rainer Dionisio: Er meint, dass die Sicherheitslage ohnehin schon von Profis überwacht werde, die für entsprechende Vorfälle speziell ausgebildet seien. Und obwohl der Amoklauf am Samstag letztendlich auch durch das beherzte Eingreifen eines Lebensmitte-Llieferanten gestoppt worden war, meint er, dass eine Bürgerwehr einen solchen Anschlag nicht verhindert hätte.
„So kann es mit der Asylpolitik nicht weitergehen!“
Von Bürgermeister Albel kamen zudem – ausgerechnet von einem SPÖ-Politiker – deutliche Worte zur gescheiterten Asylpolitik. So könne es nicht weitergehen, meinte er gegenüber 5 Minuten.
Wie jetzt bekannt wurde, war zudem ein dreijähriges Kind Zeuge des hinterhältigen Anschlags geworden Es stand in unmittelbarer Nähe des Geschehens mit einem Erwachsenen, vermutlich seinem Vater. Der Mann kümmerte sich um eines der Opfer und maß den Puls des Verletzten. Das Kind bat er, sich umzudrehen, es richtete den Blick allerdings immer wieder in Richtung des Erwachsenen und bekam damit unfreiwillig alles mit.
Wie ein Sprecher der Klagenfurter Staatsanwaltschaft mitteilte, befinden sich mittlerweile alle Opfer des Anschlags außer Lebensgefahr.
Nach Villach-Anschlag: Security-Experte plant Bürgerwehren in Kärnten – Unzensuriert