Das Verhandlungsdesaster des gescheiterten Bundeskanzlers Karl Nehammer und das Chaos in der ÖVP schlägt sich nun auch in Zahlen nieder. Nur noch 17 Prozent der Wähler würden sich für die ÖVP entscheiden, wären am kommenden Sonntag Nationalratswahlen. Die FPÖ setzt hingegen ihren Höhenflug fort.
FPÖ steigt auf neue Rekordmarke
Nach den gescheiterten Regierungsverhandlungen der Verlierer-Koalition sprang der zuvor von den Verhandlungen ausgegrenzte Wahlsieger FPÖ in der letzten Woche auf einen neuen Rekordwert. Unfassbare 39 Prozent der Wähler würden der freiheitlichen Partei derzeit ihre Stimme geben. So viele, wie nie zuvor. Das geht aus der aktuellen Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft im Auftrag von oe24 hervor. Es sind satte drei Prozentpunkten mehr, als beim letzten Stimmungstest. Ebenfalls bei 39 Prozent liegt hochgerechnet FPÖ Bundesparteiobmann Herbert Kickl in der Kanzlerfrage, womit er sogar um sechs Prozentpunkte zulegen konnte.
„Erst das Volk, dann der Kanzler“
Ein unmissverständliches Zeichen, dass die Menschen in diesem Land eine Wende zu einer Politik wollen, die für die Interessen der Bevölkerung da ist und keine Regierung, die das Land in den Abgrund treibt, wie es die letzten fünf Jahre mit Schwarz-Grün der Fall war. „Erst das Volk, dann der Kanzler“, bringt Kickl sein politisches Credo stets auf den Punkt.
Das Umfrageergebnis ist auch ein Vertrauensvorschuss für Herbert Kickl persönlich, dem er nun mit einem Regierungsprogramm gerecht werden muss, das eine blaue Handschrift trägt. Ein Programm, das Österreich wieder vom Kopf auf die Beine stellt.
ÖVP im freien Fall
Endzeitstimmung dürfte sich hingegen in der zerstrittenen ÖVP einstellen. Bei einem Verlust von drei Prozentpunkten liegt die Partei nur noch bei desaströsen 17 Prozent und fiel damit sogar hinter die desolate Babler-SPÖ zurück, die unverändert bei 19 Prozent stagniert.
Unverändert zeigen sich auch die Werte der Neos und der Grünen. Beide Parteien liegen bei 10 Prozent.
Der “Stocker-Schallenberg Effekt“
Der Parteichef-Wechsel von Karl Nehammer zum bisherigen Generalsekretär Christian Stocker dürfte damit genauso ein Schuss ins Knie gewesen sein, wie die Ankündigung, den gescheiterten Impfpflicht-Kurzzeitkanzler Alexander Schallenberg noch einmal mit den Agenden des Bundeskanzlers betrauen zu wollen.
Laut Hochrechnung in der Kanzlerfrage würden sich nur blamable acht Prozent für den ÖVP-Interims-Parteichef Stocker entscheiden. Damit liegt er weit hinter SPÖ-Parteichef Andreas Babler (19 Prozent) und sogar hinter Beate Meinl-Reisinger von den Neos (15 Prozent). Nur Werner Kogler (Grüne) schneidet noch schlechter ab.
ÖVP-Wähler laufen in Scharen zur freiheitlichen Partei über – Unzensuriert