Während in Österreich heute über die Impfpflicht im Nationalrat abgestimmt wird, beginnen andere Länder die Maßnahmen zu beenden. Spanien will Corona wie Grippe behandeln, Großbritannien lässt alle Maßnahmen auslaufen und in Tschechien schafft die Regierung die geplante Impfpflicht gleich wieder ab.
Eigentlich sollte sie für Personen ab 60 Jahren und auch für einige Berufsgruppen wie Pflege- und Gesundheitspersonal gelten. Doch die Corona-Impfpfplicht wird in Tschechien nicht kommen. Das verkündete der neue Ministerpräsident Petr Fiala gestern in Prag und versicherte, dass es unter seiner Regierung auch keine weiteren Vorstöße für eine Corona-Impfpflicht geben werde. Als Grund nannte er, dass man die Gräben in der Gesellschaft nicht weiter vertiefen wolle.
Beschlossen hatte die Einführung des Stichzwangs im Dezember die Vorgängerregierung unter Andrej Babis. Es war eine der letzten Handlungen der Regierung gewesen und hätte eigentlich ab März in Kraft treten sollen. Dagegen hatte es breite gesellschaftliche Proteste gegeben. Denn neben Senioren und Gesundheitsberufen wären auch Polizisten, Feuerwehrleute oder Militärangehörige zur Nadel gezwungen worden. In linken tschechischen Zeitungen wird der Ministerpräsident für diesen Schritt hingegen kritisiert. Er würde trotz der vorherrschenden Omikron-Variante von einem zu optimistischen Zukunftsszenario ausgehen. Zumal bisher nur rund 63 Prozent der Bevölkerung als “immunisiert” gelten, also weniger als der EU-Schnitt.
Das dürfte auch ein Grund der neuen Regierung gewesen sein, die Behandlung mit den zweifelhaften Gen-Therapien abzublasen. Denn es hätte vor allem auch kritische Bereiche betroffen und in den USA war in den letzten Monaten recht gut zu bemerken, dass das System schnell an seine Grenzen kommt, wenn die Menschen wirklich Widerstand leisten. Einige US-Bundesstaaten mussten etwa die Nationalgarde in Krankenhäuser entsenden, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Auch Schulbuse fielen reihenweise aus, die Müllabfuhr kam nicht mehr oder man musste länger auf Polizei und Feuerwehr warten.