Knapp 14 Jahre syrischer Bürgerkrieg endeten am vergangenen Wochenende mit dem Sieg der Rebellen und dem Sturz Baschar al-Assad. Doch wie reagieren die Millionen syrischer Flüchtlinge auf das Ende des Krieges?
Der Beginn des syrischen Bürgerkrieges löste ab 2011 gigantische Fluchtbewegungen aus. Während die meisten Syrer in den umliegenden, friedlichen Nachbarländern wie der Türkei, dem Libanon oder Jordanien Schutz suchten, machte sich jedoch auch eine nicht unerhebliche Menge auf den weiten Weg nach Europa. Nach der Grenzöffnung durch die christdemokratische Kanzlerin Angela Merkel kamen so Hunderttausende Syrer nach Deutschland, wo sie zunächst mit offenen Armen begrüßt und in die deutschen Sozialsysteme integriert wurden. So empfängt von den knapp 1 Million in Deutschland lebenden Syrern mehr als die Hälfte Bürgergeld, was den deutschen Steuerzahler jährlich 3,5 Milliarden Euro kostet. Angesichts solcher Zahlen ist es fraglich, ob viele der Migranten nach Ende des Bürgerkrieges heimkehren werden.
Rebellen rufen zu Heimkehr auf
Vor dem erneuten Aufleben des Bürgerkrieges in den letzten Wochen galt Syrien als weitestgehend befriedet, weswegen es zahlreiche Länder in Betracht zogen, Verhandlungen mit Assad zu beginnen, um die Rückkehr der syrischen Flüchtlinge zu ermöglichen. Doch obwohl Assad selbst eine Generalamnestie für alle Regimegegner erließ, war kaum ein syrischer Migrant zur Heimkehr zu bewegen. Da das Land von Assad „befreit“ ist, riefen die nun an die Macht gekommenen Rebellen in einer Fernsehansprache selbst alle Syrien-Flüchtlinge zurück: „An die Vertriebenen weltweit: Ein freies Syrien erwartet euch“. Kurz nach dieser Ansprache waren alle wichtigen Straßen an der syrisch-türkischen Grenze aufgrund der vielen Syrer, die in ihre Heimat zurückkehren wollen, verstopft.
AfD sieht schwarz
Obwohl die Mehrheit der syrischen Asylbewerber angab, vor der Regierung Assads geflohen zu sein, geht kaum jemand von der massenhaften Rückkehr syrischer Asylbewerber aus. Vielmehr erwarten vorausschauende AfD-Mitglieder neue Fluchtbewegungen nach Europa und speziell nach Deutschland, welches mittlerweile die größte syrische Diaspora außerhalb des Nahen Ostens aufweisen kann. Statt der Regierungsgegner wird nun jedoch die Flucht der ehemaligen Assad-Unterstützer erwartet. Inwieweit sich Assad-Gegner und Assad-Unterstützer innerhalb Deutschlands verstehen werden, bleibt hierbei abzuwarten. Die Befürchtung, dass fremde Konflikte auf deutschen Straßen ausgetragen werden könnten, ist jedoch groß.
Remigration der Syrer
Mit dem Ende des Bürgerkrieges und dem Sturz Assads ist der Asylgrund, also der Schutz auf Zeit für Hunderttausende Syrer, erloschen. Auch wenn vielen Syrern das Bürgergeld und die deutschen Sozialsysteme angenehm geworden sind, steht einer umfangreichen Remigration aller Syrer nichts mehr im Wege. Damit wäre nicht nur Deutschland geholfen, was von den sinkenden Bürgergeldausgaben, der geringeren Kriminalität und Überfremdung profitieren würde, auch Syrien, das dringend qualifizierte Personen zum erneuten Aufbau des verwüsteten Landes benötigt, wäre geholfen.