Syrer, der von der Vergewaltigung einer 12-jährigen österreichischen Schülerin freigesprochen wurde, hinterlässt ihr als „Geste des guten Willens“ 100 € im Gerichtssaal

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Ein 17-jähriger syrischer Staatsangehöriger wurde am Dienstag vor dem Wiener Landesgericht von der Vergewaltigung eines 12-jährigen Mädchens freigesprochen, nachdem der vorsitzende Richter und die Geschworenen zu dem Schluss gekommen waren, dass es keine ausreichenden Beweise dafür gibt, dass der Angeklagte bei der sexuellen Nötigung Gewalt angewendet hat.

Laut Gerichtsdokumenten nahm der damals 15-jährige Angeklagte – der kürzlich als 17-jähriger Lehrling identifiziert wurde – Anfang 2023 über Snapchat Kontakt mit dem 12-jährigen Mädchen auf.

Nach einem ersten Treffen in einem Park landeten die beiden in einem Parkhaus in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs. Dort soll der Angeklagte das Mädchen gegen ihren Willen zum Oralverkehr überredet haben.

Die Staatsanwaltschaft argumentierte, Anna-Sophia habe sich „klar und deutlich“ gewehrt und dem Angeklagten „Nein“ gesagt. Der Angeklagte drängte sie angeblich weiterhin zum Einlenken. Aus den Aussagen der Staatsanwaltschaft ging hervor, dass er sie auch am Kopf packte und damit das „Gewaltelement“ erfüllte. Der Verteidiger beharrte jedoch darauf, dass der Angeklagte zwar „gebettelt“ und „versucht“ habe, das Mädchen zu überreden, aber keine offene Gewalt angewendet habe.

Während der rund zweistündigen Zeugenaussagen und Beratungen wies der Richter auf die Schwierigkeit hin, in diesem Fall eindeutige Gewalt zu beweisen. „Er könnte davon ausgehen, dass sie dies freiwillig getan hat“, sagte der Richter und deutete an, dass das Mädchen zwar eine ‚innere Ablehnung‘ der Tat gehabt haben könnte, es aber keine ausreichenden Beweise gab, um zweifelsfrei zu beweisen, dass der Angeklagte ihre Weigerung erkannt oder Gewalt angewendet hat, um sie zu bändigen.

„Es kommt oft vor, dass man erst Nein sagt und sich dann durch Zärtlichkeit überzeugen lässt“, wird der Vorsitzende Richter von Heute zitiert.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig und kann angefochten werden. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich jedoch nicht unmittelbar zu ihrer Absicht, den Fall weiter zu verfolgen.

Ein bemerkenswerter Moment im Gerichtssaal ereignete sich, als der Anwalt des Angeklagten erklärte, dass die Verteidigung dem Opfer als Zeichen des „guten Willens“ 100 Euro anbieten würde – eine Handlung, die sofort verurteilt wurde. Der 17-Jährige nahm einen zerknüllten grünen Geldschein heraus und legte ihn auf den Tisch des Vertreters des Opfers, Rechtsanwalt Sascha Flatz, der die Geste als „Hohn“ bezeichnete, während die Mutter des Opfers auf der Tribüne zu weinen begann.

Flatz verwies auch auf profane und beleidigende Chat-Nachrichten, die der Angeklagte angeblich an Anna-Sophia geschickt und sie als „Hure“ bezeichnet hatte. Die Verteidigung bestritt nicht, dass die Kommunikation „unangemessen“ gewesen sei, behauptete aber, dass nichts davon einen Beweis für erzwungenen sexuellen Kontakt darstelle.

Obwohl der Schwerpunkt des aktuellen Prozesses auf der angeblichen Vergewaltigung lag, wird gegen den jungen Syrer auch wegen anderer Delikte ermittelt. Er gab zu, Kreditkarten benutzt zu haben, die er angeblich gefunden hatte, und sagte dem Gericht: „Ja, ich habe die Karten ausprobiert“. Diese Anklagepunkte werden getrennt behandelt.

Der Fall ist Teil einer umfassenderen Untersuchung des mutmaßlichen wiederholten sexuellen Missbrauchs des 12-Jährigen durch mehrere minderjährige Jungen – einige aus demselben Bezirk in Wien-Favoriten. Während mehr als ein Dutzend Minderjährige und ein 19-Jähriger weiterhin unter Beobachtung stehen, haben getrennte Verfahren bereits Anfang Dezember zu einem weiteren Freispruch geführt. In diesem Fall stellte das Landesgericht fest, dass der Geschlechtsverkehr des 16-jährigen Angeklagten mit der Schülerin „völlig einvernehmlich“ und ohne Gewaltanwendung erfolgt war.

In der Zwischenzeit betonte der Anwalt des Mädchens, dass sie weiterhin mit den emotionalen Folgen des Vorfalls zu kämpfen hat und dass sie ihre Wohnung und ihre Freunde gewechselt hat und „sehr erschüttert“ ist.

Syrian acquitted of raping 12-year-old Austrian schoolgirl, leaves her €100 in courtroom as ‘gesture of goodwill’

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