Deutsche Lehrer geben Kindern mit Migrationshintergrund häufig bessere Noten als erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt eine zehnjährige Studie der Universität Duisburg-Essen. Die Forscher untersuchten zwischen 2008 und 2018 die Leistungen von Schülern der Klassen 4 bis 9 in Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften. Externe Gutachter bewerteten die Tests anonym, ihre Ergebnisse wurden mit den Noten der Lehrer verglichen.
Laut Studienleiterin Julia Bredtmann passen Lehrer ihre Bewertungsmaßstäbe an, um Benachteiligungen auszugleichen. Besonders Kinder mit türkischem Hintergrund sowie Schüler aus sozial schwachen Haushalten profitieren davon. Diese Tendenz ist in leistungsschwachen Klassen besonders ausgeprägt, berichtet die JF.
Die Forscher warnen jedoch vor möglichen negativen Folgen. „Latente Besserbewertungen könnten niedrigere Erwartungen der Lehrer fördern und die Leistungen der Schüler begrenzen“, erklärte Bredtmann. Die Pisa-Studien bestätigen zwar, dass migrantische Schüler oft schlechter abschneiden, dies liege jedoch nicht an Diskriminierung durch Lehrer.
Die jüngste Pisa-Studie vom Dezember 2023 zeigte einen deutlichen Leistungsabfall deutscher Schüler, insbesondere in Mathematik. Migrantenkinder schnitten dabei in allen Fächern schlechter ab als ihre deutschstämmigen Mitschüler.
Studie: Lehrer bevorzugen Migrantenkinder häufig – UnserTirol24