“Schwuler” muslimischer Vater von fünf Kindern erhält Asyl in Österreich und löst damit eine hitzige politische Debatte aus

Der Fall eines muslimischen Vaters von fünf Kindern, dem in Österreich Asyl gewährt wurde, weil er behauptet, in seinem Heimatland wegen seiner Homosexualität verfolgt zu werden, hat in Österreich eine heftige öffentliche Debatte ausgelöst, in der sich Politiker empört über die Entscheidung äußerten.

Der russisch-tadschikische Doppelbürger reiste am 22. September 2023 illegal über die Türkei und Saudi-Arabien nach Österreich ein und beantragte Asyl für sich und seine Familie, berichtet die Nachrichtenagentur Heute.

Als Gründe für seine Flucht gab er zunächst bessere Berufsaussichten und die Angst vor dem russischen Militärdienst an. Sein erster Asylantrag wurde im April 2023 abgelehnt. In einer Berufung beim Bundesverwaltungsgericht in Wien machte der Mann jedoch erneut geltend, dass er aufgrund seiner neu entdeckten Homosexualität sowohl in Russland als auch in Tadschikistan Diskriminierung, Stigmatisierung und Gewalt ausgesetzt sei.

Obwohl er ein gläubiger Muslim ist und vor kurzem eine Pilgerreise nach Saudi-Arabien absolviert hat, erklärte der Mann während der Gerichtsverhandlung, dass er homosexuell ist und in Österreich Zuflucht gesucht hat, um offen zu leben und ohne Angst Männer zu treffen.

Das Gericht entschied zu seinen Gunsten und stellte fest, dass seine Ehe und seine Vaterschaft nicht im Widerspruch zu seiner sexuellen Orientierung stehen. Auch die frühere Arbeit des Mannes in seinem Heimatland als Fleischhauer, Autolackierer und Bauarbeiter sowie die laufende Kommunikation mit seiner Frau und seinen Kindern in der Türkei über WhatsApp wurden in dem Fall berücksichtigt.

Die Asylentscheidung erlaubt es dem Mann, in Österreich zu bleiben, und er ist nun berechtigt, seine unmittelbare Familie im Rahmen des Familienzusammenführungsverfahrens nachzuholen.

Das Urteil hat eine politische Gegenreaktion ausgelöst, insbesondere von der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), die am Wochenende einen Wahlsieg errungen hat.

Der Wiener FPÖ-Vorsitzende Maximilian Krauss bezeichnete das Urteil als „Justizskandal“ und beschuldigte Hilfsorganisationen und Anwälte, Asylbewerbern zu raten, fälschlicherweise zu behaupten, sie seien schwul. Krauss forderte ein Ende der „Verblödung unseres Staates“.

Die Person in diesem Fall ist nicht die einzige, die das geschützte Merkmal der sexuellen Orientierung nutzt, um abgelehnte Asylanträge in ganz Europa zu kippen.

Im November letzten Jahres erhielt ein nigerianischer Mann Asyl in Großbritannien, nachdem er den Behörden erklärt hatte, er werde von der Terrororganisation Boko Haram verfolgt, weil er homosexuell sei. Anschließend wurde er für schuldig befunden, einen Facebook- und eBay-Paketbetrug im Wert von 252.000 Euro eingefädelt zu haben.

Im März behauptete ein syrischer Asylbewerber in den Niederlanden, der des sexuellen Übergriffs auf vier 11-jährige Mädchen im Schwimmbad einer Ferienanlage von Center Parcs für schuldig befunden wurde, er sei homosexuell, um sich gegen die Abschiebung in sein Heimatland zu wehren.

Der syrische Staatsangehörige erklärte zwar, dass er sich sexuell zu Männern hingezogen fühle, teilte dem Gericht aber auch mit, dass seine Frau und seine Tochter darauf warteten, im Rahmen der Familienzusammenführung aus der Türkei in die Niederlande einreisen zu dürfen, und äußerte gegenüber dem Gericht die Befürchtung, dass eine Verurteilung seine Chancen auf Asyl beeinträchtigen würde.

https://rmx.news/article/gay-father-of-five-granted-asylum-in-austria-sparking-heated-political-debate/

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