Schüsse vor Gedenkfeier zum Olympia-Attentat 1972  in München: Polizei erschießt Bewaffneten

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Nahe dem NS-Dokumentationszentrum in der Münchner Innenstadt sind am Donnerstagvormittag mehrere Schüsse gefallen. „Im Bereich Karolinenplatz kam es zu Schussabgaben durch polizeiliche Einsatzkräfte auf eine verdächtige Person, die Person wurde hierbei getroffen“, schrieb die Münchner Polizei am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst X. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann teilte mit, dass der Mann tot ist. Die Identität des Mannes müsse noch geklärt werden. Auch das israelische Generalkonsulat befindet sich in der Nähe. Hinweise auf weitere Verletzte gab es nicht.

Der Bild-Zeitung zufolge soll der Verdächtige mit einer Langwaffe vor dem NS-Dokuzentrum vorgefahren sein. Dort soll er auf Standposten der Polizei vor dem Gebäude geschossen haben. Die Beamten erwiderten demnach das Feuer.

Wie das israelische Außenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wurden keine Mitarbeiter des Generalkonsulats verletzt. In der diplomatischen Vertretung habe es gerade eine Gedenkfeier zum Olympia-Attentat in München 1972 gegeben, deshalb hatte es den Angaben zufolge geschlossen.

Am 5. September vor 52 Jahren erschossen palästinensische Terroristen der Gruppe „Schwarzer September“ während der Olympischen Sommerspiele in München im Olympischen Dorf zwei Männer und nahmen neun Geiseln aus dem israelischen Olympia-Team. Rund 18 Stunden später endete ein Befreiungsversuch mit dem Tod der neun israelischen Geiseln, eines Polizisten und von fünf der Attentäter. Die Terroristen wollten mehr als 200 Gefangene in Israel und zwei Anführer der deutschen linksextremen Terrorgruppe „Rote Armee-Fraktion“ (RAF), Andreas Baader und Ulrike Meinhof, freipressen.

Die Motive des Bewaffneten waren am Donnerstagvormittag noch unklar. „Wir erhalten Kommentare mit Spekulationen und Falschinformationen“, schrieb die Polizei und appellierte zugleich: „Ihr könnt uns am meisten helfen, wenn ihr dies unterlasst und Gerüchte nicht teilt.“ Die Kollegen würden auf Hochtouren arbeiten. Sobald gesicherte Informationen vorlägen, würden diese mitgeteilt.

„Wir möchten darauf hinweisen, keine Bilder oder Videos von dem Einsatz zu posten oder im Netz zu teilen“, hieß es auf X weiter. Es sei ein Upload-Portal eingerichtet worden (), so könnten die Ermittler am besten unterstützt werden.

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