
Hamburger Polizeibeamte durchsuchten am frühen Dienstagmorgen die Wohnungen von neun Kollegen im Rahmen von Ermittlungen wegen des Verdachts auf rassistische und antisemitische Nachrichten, die in privaten Chatgruppen ausgetauscht wurden.
Die Razzia, die unter der Leitung des Hamburger Disziplinar- und Beschwerdemanagements (BMDA) durchgeführt wurde, richtete sich gegen insgesamt 15 aktuelle und ehemalige Beamte, die verdächtigt wurden, extremistische Inhalte zu verbreiten.
Das BMDA untersteht direkt dem sozialdemokratischen Innensenator Andy Grote (SPD).
Die Ermittler beschlagnahmten elektronische Geräte, darunter Mobiltelefone und Laptops, die nun auf weitere Beweise untersucht werden. Gegen die beschuldigten Beamten im Alter zwischen 44 und 61 Jahren laufen disziplinarische Ermittlungen, wobei die aktiven Beamten bereits vom Dienst suspendiert wurden.
Bei den Razzien, die um 6.00 Uhr morgens begannen, wurden die Wohnungen und Diensträume von sechs aktiven und drei pensionierten Beamten durchsucht. Die Ermittlungen gingen ursprünglich auf getrennte Ermittlungen gegen zwei Beamte zurück – einen wegen eines mutmaßlichen Verstoßes gegen das Waffengesetz und einen anderen Polizeischutzbeamten, dem beleidigende Äußerungen vorgeworfen wurden.
Bei der Auswertung privater Online-Chats sollen ausländerfeindliche, gewaltverherrlichende und antisemitische Äußerungen gefunden worden sein.
Der Hamburger Polizeipräsident Falk Schnabel hat alle untersuchten Beamten vom Dienst suspendiert und ihre Dienstwaffen beschlagnahmt. Außerdem wurde ihnen das Betreten von Polizeiwachen ohne gültige Genehmigung untersagt.
Weitere Einzelheiten zu den laufenden Ermittlungen wurden nicht bekannt gegeben.
Hamburg police officers raided over alleged racist remarks in online chats