“Rattennotstand” in Berlin: Hermannplatz von Rattenplage heimgesucht

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Die Behörden des multikulturellen Berliner Bezirks Neukölln haben eine Dringlichkeitsverordnung erlassen, um die sich verschlimmernde Rattenplage am Hermannplatz zu bekämpfen. Sie erklärten die Situation zu einer ernsten Gesundheitsbedrohung und warnten, dass Verstöße gegen die neuen Anti-Nager-Regeln zu Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro führen können.

Die Allgemeinverfügung, die am Freitag im Amtsblatt veröffentlicht wurde und am 1. Juli in Kraft tritt, verbietet das Füttern von Tieren in einer Weise, die Ratten anlocken könnte. „Das Füttern von Ratten sowie das Auslegen von Futter, Lebensmitteln oder anderen essbaren Gegenständen, die zum Anlocken oder Füttern von Ratten geeignet sind, ist verboten“, heißt es in der Verordnung.

Das Füttern von Vögeln oder Haustieren ist nur dann erlaubt, wenn sichergestellt werden kann, dass Ratten keinen Zugang zu dem Futter oder den Futterresten haben. Eventuelle Futterreste müssen sofort entfernt werden.

Außerdem müssen alle Abfälle unverzüglich in verschlossenen Behältern entsorgt werden, und die Lebensmittel müssen so gelagert werden, dass Ratten keinen Zugang dazu haben. „Abfälle müssen unverzüglich und regelmäßig so entsorgt werden, dass sie für Ratten unzugänglich sind“, heißt es in dem Erlass.

Die Dringlichkeitsmaßnahme folgt auf anhaltende Berichte von Anwohnern und die Entdeckung ausgedehnter Rattenhöhlen auf dem Platz. Das Gesundheitsamt bestätigte, dass „am Hermannplatz ein starker Rattenbefall festgestellt wurde“. Die Beamten beriefen sich auf wiederholte Beschwerden von Anwohnern und auf visuelle Hinweise auf zahlreiche Ratten und Löcher auf dem gesamten Platz.

In der amtlichen Begründung wird die gesundheitliche Gefährdung durch den Befall hervorgehoben. “In Berlin sind vor allem Wanderratten weit verbreitet. Sie können über 100 Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen”, warnte der Bezirk. “Ratten sind Gesundheitsschädlinge im Sinne des § 2 Nr. 12 des Infektionsschutzgesetzes. Sie sind Tiere, die Krankheitserreger auf den Menschen übertragen können.”

Zu den genannten Krankheiten gehören Hepatitis, Tuberkulose, Cholera und Salmonellen. Die Tiere stellen auch eine Gefahr für den Viehbestand dar: Die Behörden warnen, dass sie die Maul- und Klauenseuche, die Schweinepest und die Vogelgrippe übertragen können. Es wurde festgestellt, dass ihr Urin und Kot Lebensmittel und Tierfutter verunreinigt, was den Betrieb des geschäftigen Wochenmarktes auf dem Platz gefährdet.

Trotz früherer Bemühungen zur Schädlingsbekämpfung, z. B. durch Auslegen von Gift, ist die Rattenpopulation stark angestiegen. Die Behörden räumen nun ein, dass diese Versuche aufgrund des reichhaltigen Nahrungsangebots in der Gegend fehlgeschlagen sind. „Die Maßnahmen haben sich als unwirksam erwiesen, weil das Nahrungsangebot für die Ratten zu groß ist“, heißt es in dem Erlass.

Die Behörden halten diese neuen Vorschriften für notwendig und verhältnismäßig und erklären, dass „ein Verstoß gegen diese allgemeine Verordnung mit einer Geldstrafe von bis zu 25 000 Euro geahndet werden kann“. Die Verordnung bleibt bis Ende 2025 in Kraft und ist sofort rechtskräftig.

‘Rat emergency’ declared in Berlin as infestation overwhelms Hermannplatz

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