Moscheen: Keine Identifikation mit dem Gastland

Moscheen: Nicht nur Fremdkörper in der Landschaft, sondern auch in unserer Gesellschaft.
Foto: C.Stadler/Bwag / wikimedia commons (CC BY SA 4.0)

Die im Jahr 2017 erste veröffentlichte Studie des Wiener Integrationsfonds zur Wiener Moscheelandschaft löste bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ) heftige Proteste aus. Man sprach von einer „schmutzigen Kampagne“ gegen die Muslime in Österreich. Denn zu deutlich wurden im Bericht die Strukturen und Inhalte einer islamischen Gegengesellschaft aufgezeigt. In der nun veröffentlichten zweiten Moscheestudie gingen die Autoren in ihrem Urteil etwas vorsichtiger vor. Sie wollen leichte Verbesserungen auf ihrer „Integrationsskala“ im Vergleich zur ersten Studie erkennen können. Man verzichtete diesmal auch auf eine öffentliche Präsentation.

Kein Bezug zu Österreich

Keine Verbesserung scheint bei der Integrationsbereitschaft in die Gesamtgesellschaft erfolgt zu sein. Offensichtlich ist man an so etwas wie einer Gemeinsamkeit, dem Ziehen an einem Strang, mit der autochthonen Gesellschaft nicht interessiert. Nur in zwei Moscheen scheint man zu einer sozialen Integration, über ethnische Grenzen hinaus, bereit zu sein. Nach wie vor sind die Moscheevereine jedoch ein Fremdkörper in der Stadt und der Republik. So ist in der Studie zu lesen:

Eine emotionale Verbundenheit mit der österreichischen Gesellschaft war jedenfalls in keiner der untersuchten Moscheen zu beobachten und auch kein auf Österreich gerichteter Heimatbezug.

Parallelgesellschaften in Moscheen gefestigt

Dem Bericht zugrunde liegt die Analyse von 53 Predigten, die 2020 in 14 Wiener Moscheen aufgezeichnet wurden. In 31 der analysierten Predigten wurde eine „traditionell-konservative Auslegung“ der islamischen Quellen festgestellt. Neun Predigten, abgehalten in drei Moscheevereinen, wurden als „fundamentalistisch“ beurteilt.

Aber auch intern sind die unterschiedlichen Moscheen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nach wie vor ethnisch sortiert, schreiben die Autoren. Das wirke sich auch auf die Sprache der Predigten aus. In türkischen Moscheen wird daher Türkisch gepredigt, in arabischen Arabisch, in albanischen Albanisch, usw. Moscheen, in denen auf Deutsch gepredigt wird, seien die große Ausnahme. In der größten Moschee Österreichs, in Floridsdorf, werden die Predigten erst auf Arabisch und dann auf Deutsch abgehalten. Und die einzige deutschsprachige Moschee der Untersuchung von 2017 existiert nicht mehr.

https://www.unzensuriert.at/169637-neue-integrationsfonds-studie-oesterreich-fuer-wiener-moscheevereine-keine-heimat/