Eine Entscheidung, die polarisiert: Eine Kita in Erfurt (Thüringen) hat Kindern untersagt, am Rosenmontag und am Faschingsdienstag verkleidet in die Betreuungseinrichtung zu kommen. Als Grund nennt die Führung der Kindertagesstätte „kultursensiblen Umgang“.„Bitte verkleiden Sie Ihr Kind am Rosenmontag und Faschingsdienstag nicht, sondern nutzen Sie die Feierlichkeiten im USV“, heißt es in einem Brief an die Eltern. Mitgebrachte Faschingskostüme würden an beiden Tagen im Fach des Kindes bleiben.Doch warum verbietet eine Kindertagesstätte den Kindern den Faschingsspaß? „Fasching findet in der Einrichtung am Rosenmontag nicht statt, weil wir im Rahmen eines kultursensiblen Umgangs die Feierlichkeiten nicht maximal ausreizen wollen“, heißt es gegenüber Bild. Auf Nachfrage der Zeitung, was unter „kultursensiblen Umgang“ zu verstehen sei, habe die Kita ausweichend geantwortet. Man wolle die Kinder „sensibilisieren für Stereotype, die für die Betroffenen schmerzhaft, z.T. Sogar entwürdigend sein könnten.“ Anstelle der Feierlichkeiten Ende Februar habe man am 17. Jänner eine „Winter Wonderland Faschingsparty“ ausgerichtet, bei der sich Kinder auch verkleiden durften.Thomas L. Kemmerich, Präsident der Gemeinschaft Erfurter Karneval, spricht auf Anfrage des Blatts von einer „verkopften Fehlentscheidung, die Kinder wichtiger traditioneller Kulturerlebnisse beraubt“. Ihm zufolge sollte die Freiheit, sich zu verkleiden, viel mehr gefördert werden „und nicht aus falsch verstandenen kulturpädagogischen Gründen verwehrt werden.“
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