Industrielles Blutbad: Deutscher Gigant Siemens baut mehr als 6.000 Stellen ab

Wikimedia Commons , LepoRello. CC-BY-SA-3.0

Siemens, einer der größten deutschen Industriekonzerne, hat ein hartes Kostensenkungsprogramm angekündigt, das den Abbau von 5.600 Stellen in seiner Sparte Digital Industries vorsieht.

Am 18. März teilte das Unternehmen mit, dass dies fast jede elfte der 68.000 Stellen in der Sparte, die vor allem industrielle Automatisierungslösungen anbietet, betrifft. Weitere 450 Stellen sollen in der Sparte Ladegeräte für Elektrofahrzeuge gestrichen werden.

Fast 3.000 der zu streichenden Stellen befänden sich in Deutschland. Siemens erklärte, man wolle die Zahl der Mitarbeiter ohne Entlassungen reduzieren und stattdessen auf die so genannte natürliche Fluktuation setzen.

Die meisten Fabriken des Bereichs Digital Industries befanden sich im süddeutschen Bundesland Bayern.

Die Sparte Digital Industries ist ein Kernbestandteil des Siemens-Konzerns und trug 2024 rund 30 Prozent zum Gesamtgewinn von 11,4 Milliarden Euro bei.

Das Automatisierungsgeschäft hat jedoch in den letzten Quartalen mit rückläufigen Umsätzen und Gewinnen zu kämpfen gehabt.

Die anderen Sparten des Unternehmens waren Smart Infrastructure, Mobility und Healthineers (Gesundheitstechnik).

Das Geschäft mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge leidet unter dem intensiven Wettbewerb und der geringeren Nachfrage nach Ladestationen, da sich der Boom der vergangenen Jahre verlangsamt hat.

Siemens erklärte, es beabsichtige, das Ladegeschäft zu einem späteren Zeitpunkt auszugliedern.

„In diesem wirtschaftlichen Umfeld müssen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern“, sagte Siemens-Vorstandsmitglied Cedrik Neike vor Journalisten.

Das Automatisierungsgeschäft von Siemens sei zu stark auf China und Deutschland sowie auf den Automobilsektor fokussiert, sagte er weiter.

Das Unternehmen wolle nun seine Präsenz in anderen asiatischen Märkten wie Indien und den USA ausbauen.

Außerdem wolle der Industrieriese seine Position in der Luft- und Raumfahrt sowie im Verteidigungssektor stärken.

„Wir müssen regional ausgewogener werden und eine breitere Kundenbasis ansprechen“, sagte Neike.

Deutsche Arbeitnehmervertreter haben Siemens wegen der Sparmaßnahmen kritisiert.

„Wir haben kein Verständnis für die geplanten Maßnahmen und sind überrascht und verärgert über den massiven Abbau von Arbeitsplätzen“, sagte Birgit Steinborn, Betriebsratsvorsitzende von Siemens.

Industrial carnage: German giant Siemens to shed more than 6,000 jobs – Brussels Signal

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