
Das Archäologische Landesmuseum Hessen (ALMhessen) hat erst nach einer Kleinen Anfrage der AfD-Fraktion eine provokante Formulierung auf seiner Internetseite geändert. Zuvor war dort eine „Positionierung gegen Rechts“ veröffentlicht worden. Die Überschrift stand in Verbindung mit einem Text, der rechtsextreme Ideologien ablehnte. Dadurch hätten sich viele Bürger in Hessen als „Rechtsextremisten“ diffamiert gefühlt, so die Kritik
Wie Kunstminister Timon Gremmels (SPD) erklärte, sei die Formulierung aus „heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen“ auf der Internetseite verblieben. Erst am Tag der Anfrage der AfD sei die Änderung vorgenommen worden.
Lothar Mulch, stellvertretender kunstpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, kritisierte die lange unbemerkt gebliebene Formulierung: „So sieht Überparteilichkeit nicht aus. Es brauchte erst eine Anfrage der AfD-Fraktion, um die in der Überschrift implizierte Ausgrenzung des demokratisch rechten Spektrums der Bevölkerung aus einem staatlichen Museum zu korrigieren.“ Neun Monate lang sei die Formulierung „gegen Rechts“ auf der Website unverändert geblieben.
Inzwischen wurde der Titel in „Positionierung gegen Rechtsextremismus“ geändert. Im dazugehörigen Text bezieht das Museum weiterhin klar Stellung gegen „jedwede Form von Menschenfeindlichkeit“ und spricht sich für Chancengleichheit und ein respektvolles Miteinander aus. Darüber hinaus wendet sich das ALMhessen ausdrücklich gegen „rechtsextreme Einstellungen, die bestimmten Gruppen das Existenzrecht absprechen“.
Laut Minister Gremmels ist das Museum parteipolitisch neutral. AfD-Politiker Mulch sieht dennoch Handlungsbedarf. Demnach müsse sich das ALMhessen dann „grundsätzlich gegen politischen Extremismus stellen und nicht gegen alle, die nicht links sind“. Rechts sei legitim. „Und wer rechts ist, ist nicht rechtsextrem“, so Mulch abschließend.